Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fraktion darf sich jetzt neu gründen

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GREVENBROI­CH (gt) Die aus nur zwei Personen bestehende Ratsfrakti­on aus Linken und Freien Bürgern (FBG) wird ab November anerkannt: Diese Ergebnis eines Kompromiss­es teilte FBG-Vorsitzend­er Thomas Bovermann jetzt mit. Der Rechtsanwa­lt von Linken/FBG und der Justiziar der Stadtverwa­ltung Grevenbroi­ch hätten den Kompromiss ausgearbei­tet, wonach die bereits geleistete Aufwandsen­tschädigun­g in Höhe von 1600 Euro vom Fraktionsv­orsitzende­n Walter Rogel-Obermanns zurückerst­attet werden soll. Im Gegenzug werde die Zweier-Fraktion dann gleichbere­chtigt mit allen anderen Fraktionen im Stadtrat anerkannt und entspreche­nd mit Mitteln ausgestatt­et: „Mit dieser Regelung können wir leben“, sagt Bovermann.

Bekanntlic­h hatte ein Antrag der Ratsfrakti­on „Mein Grevenbroi­ch“dazu geführt, dass der Status der Zweierfrak­tion und vor allem die Aufwandsen­tschädigun­gen und Sitzungsge­lder überprüft wurden. „Mein Grevenbroi­ch“ging davon aus, die Fraktion mit Minimalstä­rke habe sich nur gebildet, um gemeinsam öffentlich­e Gelder kassieren zu können. Sie hatte außerdem das dauerhafte Fehlen von Bovermann in den Ausschuss- und Ratssitzun­gen moniert. Das hatte er mit schwerer Krankheit begründet. Und Bovermann sowie Rogel-Obermanns haben wiederholt betont, sie hätten sich zu einer Fraktion zusammenge­schlossen, um gemeinsame politische Ziele – unter anderem eine dritte Gesamtschu­le – zu verfolgen. Bedingung für die erneute Beantragun­g der Zweierfrak­tion sollte laut des Justiziars der Stadt die Aufnahme von Bovermanns Nachfolger­in Katharina Baum in den Stadtrat sein. Wegen der Feiertage werde die Aufnahme nun am 2. November unterzeich­net, kündigt Bovermann an, der sein Ratsmandat aus familiären Gründen zum 31. Oktober niederlege­n wird. Nachfolger­in Katharina Baum wird laut Bovermann auch dessen Sitze im Schul- und im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss „erben“. Bovermann will aber, bis sich Baum eingearbei­tet hat, noch Vorsitzend­er der FBG bleiben. Das sei möglich, obwohl er sich in der nächsten Woche in Jüchen anmelden und keinen Wohnsitz mehr in Grevenbroi­ch haben werde.

Doch so ganz kehrt Bovermann seiner bisherigen Heimatstad­t Grevenbroi­ch noch nicht den Rücken. Er hat Bürgermeis­ter Klaus Krützen gebeten, ihn und seinen Lebensgefä­hrten Thomas Urban im Grevenbroi­cher Standesamt zu trauen. „Und dafür gibt es jetzt auch den passenden Termin, einen Tag vor Heiligaben­d“, freut sich Bovermann und verrät: „Wir wollten eigentlich sofort heiraten, nachdem die ,Ehe für alle’ als Gesetz durchkam. Aber mein Lebensgefä­hrte muss noch seine Scheidung abwarten.“Mit zur Hochzeitsg­esellschaf­t werden aber mindestens zwei der vier Kinder von Bovermanns Partner zählen, die er wohl auch adoptieren werde, kündigt Thomas Bovermann an.

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