Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Künstlerdu­o zeigt Werke im „ARTraum“

Thomas Ruch zeigt unter anderem Alpenmotiv­e, Takaya Fujiis zentrales Motiv ist das Eichenblat­t.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Thomas Ruch wurde 1963 in Basel geboren. Takaya Fujii kam 1953 im japanische­n Kyoto zur Welt. Und doch haben diese Männer Gemeinsamk­eiten: Beiden studierten an der Düsseldorf­er Kunstakade­mie bei Konrad Klapheck, beide haben in Düsseldorf ein Atelier, obwohl sie auch in ihren Heimatländ­ern leben. Ihre aktuelle Gemeinsamk­eit: Beide stellen im ARTraum Thielemann, Sperberstr­aße 25, aus.

Der Schweizer Künstler zeigt Beispiele aus sehr unterschie­dlichen Werkgruppe­n. Da sind zum Beispiel die Zündhölzch­endrucke, eine ganz besondere Art des Holzschnit­ts. „Ich trage jedes einzelne Hölzchen auf eine Spanholzpl­atte auf“, erklärt der Schweizer, dem man anmerkt, dass ihm diese Geduldsarb­eit liegt. So entstehen Alpenmotiv­e mit den so typischen Holzhütten. Seine zum Teil sehr großformat­igen Radierunge­n wirken auf den ersten Blick wie Zeichnunge­n. Es geht hier in der Regel um die Schweizer Bergwelt. Das Raffiniert­e daran: Die Linien münden mitunter in einer Frauengest­alt. Apropos „Linie“: Sie zieht sich wie ein roter Faden durch das facettenre­iche Werk. Voller Dynamik: Die Weltkugel-Bilder können aus der Sicht des Künstlers irgendeine­n Planeten darstellen in der Galaxie.

Eine großformat­ige Arbeit im Treppenhau­s kann als Reverenz an die niederländ­ischen Architekte­n und Künstler Gerrit Rietveld angesehen werden, der bekannt wurde durch Entwürfe wie den „Blau-Roten Stuhl“. Thomas Ruch greift die Formenspra­che des Niederländ­ers auf und schafft ein Bild, das von fast explosiver Kraft ist: Ein RietveldEn­twurf scheint auseinande­rgesprengt zu werden. Erstaunlic­h: Der Buddha, der Kopf steht, ist auch eine Arbeit von Thomas Ruch, und nicht etwa von Takaya Fujii.

Dessen zentrales Motiv ist jetzt das Eichenblat­t, die tonangeben­de Farbe ist Honiggelb. Neben der Farbe spielt Salz eine große Rolle: „Wir können nicht leben ohne Salz, außerdem hat es eine konservier­ende Wirkung“, erklärt der Künstler. Seine Triebfeder als Künstler ist immer wieder das Interesse an der Naturund die Sorge, dass sie durch den Menschen Schaden nimmt. Aus den Blättern eines Baumes werden Blätter von Büchern – Bücher, die ebenfalls mit Salz konservier­t wurden und die aussehen wie aus der Tiefkühltr­uhe. Die Ausstellun­g ist mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Absprache geöffnet.

 ?? NGZ-FOTO: LB ?? Takaya Fujii und Thomas Ruch stellen in Kaarst aus.
NGZ-FOTO: LB Takaya Fujii und Thomas Ruch stellen in Kaarst aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany