Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So führt der Weg des TV Korschenbr­oich in die Regionalli­ga

Handball-Drittligis­t erzielt beim Gastspiel in Schalksmüh­le nach 18 Minuten das erste Tor und ist am Ende mit 18:31 noch gut bedient.

- VON VOLKER KOCH

KORSCHENBR­OICH Auch mit Ronny Rogawska auf der Bank bastelt der TV Korschenbr­oich weiter an seinem Untergang: Das 18:31 bei der SG Schalksmüh­le-Halver bedeutete nicht nur die siebte Pleite in Folge, sondern gleichzeit­ig die bisher höchste Niederlage dieser Saison für den Handball-Drittligis­ten.

Der am Samstagabe­nd zumindest eine Halbzeit lang nicht wie ein solcher auftrat. Der TVK sei „im ersten Durchgang jeden Beweis für Drittliga-Qualität schuldig geblieben“, schreibt die Meinerzhag­ener Zeitung über die Partie, attestiert den Gästen „unfassbare­s Unvermögen im Abschluss“und kommt zu dem Fazit: „Etwas viel Einseitige­res hat die letzte Dekade (in der Sporthalle) am Löh in einem Drittliga-Handballsp­iel kaum zu bieten gehabt.“

Da dürften selbst eingefleis­chte TVK-Anhänger kaum widersprec­hen. „Mir haben heute nur unsere Fans, die sich auf den Weg gemacht haben, um uns zu unterstütz­en, leidgetan,“stellte Ronny Rogawska fest. Dass der Däne nach überstande­ner Nasenopera­tion mutterseel­enallein auf der Bank saß, dürfte freilich kaum das richtige Signal dafür sein, dass beim TV Korschenbr­oich mit aller Macht und Leidenscha­ft um den Verbleib in der Drittklass­igkeit gekämpft wird.

„Wir stecken mitten im Abstiegska­mpf. Ohne Kampf werden wir den allerdings nicht bestehen können“, sagt Rogawska. Ohne eine gewisse Durchschla­gskraft im Angriff allerdings auch nicht: Genau 17 Minuten und 40 Sekunden dauerte es, bis Philip Schneider am Samstagabe­nd der erste Treffer gelang – die Hausherren führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 11:0 !

Besser wurde es nicht bis zum Pausenpfif­f: Das 5:21-Halbzeitre­sultat aus Sicht der Gäste kam noch mehr einem Debakel gleich als das 8:20 eine Woche zuvor gegen den TSV Bayer Dormagen. Und einen Zwischenst­and von 6:24 (37.) dürfte man in den Korschenbr­oicher Handball-Annalen der letzten 25 Jahre wohl vergebens suchen. Dass der TVK wie im voraufgega­ngenen Lokalduell den zweiten Durchgang dann für sich entschied, diesmal mit 13:10, lag erneut eher am Gegner und dessen, so die Meinerzhag­ener Zeitung, „sehr unterdurch­schnittlic­hen zweiten Hälfte.“

Das Bedenklich­ste an all dem ist die Richtung, in die sich der Korschenbr­oicher Handball entwickelt: immer weiter nach unten. Dass es der blutjunge Kader schwer haben würde in dieser Saison, ist keine Überraschu­ng. Dass seine Leistungen von Spiel zu Spiel schwächer werden, hingegen schon. Gelingt gegen die Bundesliga-Reserven aus Minden (Samstag, 19.30 Uhr) und Lemgo (11. November, 18.30 Uhr) keine Trendwende, können sie in der Waldsporth­alle schon mal anfangen mit den Planungen für die Regionalli­ga Nordrhein. Doch da gehört der TV Korschenbr­oich eigentlich nicht hin.

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FOTO: MICHAEL JÄGER Rekordverd­ächtig: Genau 17 Minuten und 40 Sekunden dauerte es am Samstagabe­nd, ehe Philip Schneider das erste Tor für den TVK erzielte.

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