Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
TuS landet einen Befreiungsschlag
Der Grevenbroicher Bezirksligist kann nach einem verdienten 2:1-Auswärtssieg bei der SG Kaarst vorerst aufatmen.
KAARST Spürbare Erleichterung beim TuS Grevenbroich: Nach zuvor nur einem Sieg aus sechs Spielen ist den Schlossstädtern im Lokalduell bei der formstarken SG Kaarst der Befreiungsschlag geglückt. Der TuS setzt sich nach einer starken Leistung mit 2:1 (1:0) durch und beendet damit die Serie der Gastgeber, die zuvor neunmal in Folge ungeschlagen geblieben waren.
Damit war SG-Trainer Yasar Kurt nach einer enttäuschenden Vorstellung auch einverstanden: „Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, dass die Serie vorbei ist. Vielleicht gehen wir ins nächste Spiel dann wieder mit dem Bewusstsein, dass man sich alles in jedem Spiel aufs Neue erarbeiten muss.“Denn dieses Gefühl habe er bei seiner Elf nach dem Rückschlag in der Vorwoche, als Kaarst in Holzheim trotz Überzahl einen 2:0-Vorsprung verspielte, erneut nicht gehabt: „An sich ist es fast genauso gelaufen, wie ich es erwartet habe.“Denn mit breiter Brust traten die Kaarster nicht wirklich auf. Ein aggressiver TuS, dem von einer potenziellen Verunsicherung nach den harten letzten Wochen nicht das Geringste anzusehen war, unterband die Angriffe der Gastgeber konsequent und erspielte sich früh Vorteile. „Wir wollten in einem flachen 4-4-2 die Räume eng halten und die Kaarster Qualitäten, die ja ohne Frage vorhanden sind, nicht zur Entfaltung kommen lassen“, erklärte Trainer Hermann-Josef Otten.
Das glückte offensichtlich. Der Kaarster Anschlusstreffer zum 1:2Endstand nach 82 Minuten fiel durch einen Kopfball von Marc-Robin Philipp fast aus dem Nichts. Gleichzeitig war es der erste richtige Torschuss der SG. Bis dahin spielten über weite Strecken nur die Gäste, die folgerichtig früh in Führung gingen: Ein krummer Eckball von Lars Faßbender klatschte an den kurzen Pfosten, Tim Allroggen war aus kurzer Distanz zur Stelle (20.). Dass es zur Pause dabei blieb, war einzig dem Kaarster Schlussmann Christopher Viertmann zu verdanken, der gegen Dani Una Dominguez (7.), Dzenan Sinanovic (10.) und Mike Allroggen (19.) zuvor mehrfach den Rückstand verhinderte.
Nach einem beherzten Antritt und abgeklärten Flachschuss ins lange Eck stellte Tim Allroggen dann auf 2:0 (57.). Er (69.) und der umtriebige Umut Altunbas (75.) hätten das Spiel in der Folge bei zwei Großchancen entscheiden können. Dass der TuS den knappen Vorsprung nach dem glücklichen Kaarster Treffer dann über die Zeit retten konnte, war laut Otten nicht selbstverständlich: „Nach solchen Rückschlägen haben wir in den letzten Wochen oft die Kontrolle verloren. Heute haben wir es aber gut zu Ende gespielt. Das freut mich riesig, denn die Mannschaft hat so ein Erfolgserlebnis einfach dringend gebraucht.“
Die Gastgeber, bei denen die in den Vorwochen überragenden Offensivmänner Alexander Cule und Dennis Brune über weite Strecken unsichtbar blieben, verlieren damit den Anschluss an die Tabellenspitze. „Spielerisch war das heute definitiv zu wenig von uns“, fand der bediente Trainer Kurt.