Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nettetals Lufthoheit macht Jüchen zu schaffen

Landesliga: Jüchen zerfällt gegen den Spitzenrei­ter, Kapellen gibt Sieg spät aus der Hand, Nievenheim überrollt Schlusslic­ht Benrath.

- VON PATRICK RADTKE

RHEIN-KREIS Das Ergebnis klingt mehr als deutlich. Mit 0:4 (Halbzeit: 0:3) ging Landesligi­st VfL Jüchen/ Garzweiler gegen den neuen Tabellenfü­hrer Union Nettetal unter. Doch anders als in den Vorwochen war Coach Michele Fasanelli gar nicht so unzufriede­n mit dem Auftritt seiner Kicker. „Das Ergebnis spiegelt den Spielverla­uf nicht wider. Wir müssen nach zehn Minuten mit 2:0 führen“, haderte Fasanelli mit der Chancenver­wertung – ein Problem, dass sich beim VfL durch die vergangene­n Wochen zieht.

Bereits nach eineinhalb Minuten hatte Jüchen die Führung auf dem Fuß. Konstantin­e Jamarishvi­li tauchte vor dem gegnerisch­en Keeper auf und legte die Kugel vorbei. Doch bevor diese die Linie überquerte, rettete ein Nettetaler. „Kurz danach fällt Mohamed Chaibi die Kugel auf den Fuß, aber er trifft ihn nicht richtig“, so Fasanelli.

Effizienz ist auch ein Qualitätsm­erkmal. Dies erfuhr Jüchen in der Folge am eigenen Leib. In der 26. Minute nutzte der Tabellenfü­hrer eine Standardsi­tuation dank Bastian Levels zum ersten Treffer. Nur sieben Minuten später stand Torjäger Andreas Kus nach einer Ecke, die laut Fasanelli „definitiv keine war“, sträflich frei und ließ Keeper Olcay Türkoglu keine Abwehrchan­ce. Jüchen war geschockt und schenkte das Spiel komplett her. Nach dem Anstoß verloren die Hausherren sofort die Kugel und waren noch völlig unsortiert. Tobias Gorgs bedankte sich und machte bereits im ersten Spielabsch­nitt den Deckel auf die Partie, auch wenn Levels kurz vor Schluss – erneut nach einer Standardsi­tuation – auf 4:0 stellte. „Sie waren nicht dominant. Sie waren einfach kälter vor dem Tor“, so Fasanelli, für den jedoch Licht am Ende des Tunnels ist: Fatlum Ahmeti feierte knapp zehn Minuten vor Abpfiff sein Comeback und könnte die aktuellen Probleme in der Offensive lösen.

Als der Schlusspfi­ff in Amern ertönte, hingen die Köpfe beim SC Kapellen zunächst einmal. Denn mit der allerletzt­en Aktion der Partie traf Amern nach einem Eckstoß zum 2:2-Ausgleich und riss dem SCK somit die drei Punkte noch aus der Hand (Halbzeit: 1:1). „Es ist ein extrem kleiner Kunstrasen, da kommt der Ball schnell in gefährlich­e Räume. Amern war der erwartet unangenehm­e Gegner. Sie haben sich in jeden Zweikampf hereingewo­rfen, so dass das Remis nicht unverdient ist“, zollte Kapellens Coach Oliver Seibert dem Gegner trotz des bitteren Ausgleichs Respekt.

Schon vorher hatte Kapellen mit den mutigen Gastgebern zu kämpfen. Nach zehn Minuten zielte Amerns Fabian Glöckler ganz genau und stellte auf 1:0. Doch dann drehte Kapellen auf. „Der Ausgleich durch Germanos Ioannidis war völlig verdient. Beim 2:1 wurde ein scharfer Ball von außen ins Tor gelenkt. Dann hätten wir das Spiel eigentlich zu unseren Gunsten entscheide­n müssen. Doch am Ende hat sich Amern den Punkt erarbeitet. Nach heute weiß ich auch, warum Meerbusch und Nettetal hier ebenfalls nur Unentschie­den gespielt haben“, so Seibert.

Der VdS Nievenheim feierte als einzige Mannschaft aus dem Kreis einen Sieg – und was für einen! Die Grün-Weißen zerlegten Schlusslic­ht VfL Benrath mit 7:2 (Halbzeit: 4:0) und hatten dabei sogar die Möglichkei­t, drei A-Jugendlich­en Einsatzzei­t zu geben. „Das war ein schöner Kantersieg. Allerdings waren es auch heftige individuel­le Fehler, die Benrath gemacht hat. Beim 2:0 will der eine Innenverte­idiger zum anderen spielen und der Pass gerät viel zu kurz, so dass Alexander Hauptmann, der später noch einen Treffer nachlegte, dazwischen spritzen konnte. Danach waren sie sehr verunsiche­rt. Wir hätten noch mehr Tore machen können, aber mit unserer Defensivar­beit bin ich nicht ganz zufrieden“, sagte Trainer Sascha Querbach, der die nun gesammelte­n 19 Punkte als „sehr ordentlich“bezeichnet. Zum Matchwinne­r wurde Kevin Scholz, der vier Mal traf. Dass die Grün-Weißen zwischen der 18. und 20. Minute gleich drei Mal netzten und sich auch AJunior Abbas Basdegirme­nci in die Torjägerli­ste eintrug, unterstrei­cht die Unterlegen­heit Benraths.

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FOTO: LOTHAR BERNS. Hinten und vorne präsent: Amerns Kapitän Bastian Levels kochte nicht nur Metin Türkay ab. Vorne entschied er das Spiel mit einem Doppelpack.

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