Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Blinzeln und Grunzen

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Tics, die sich nicht steuern lassen: Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung, die neuropsych­iatrischer Kompetenz bedarf.

sen sich nur bedingt kontrollie­ren und können nicht abgewöhnt werden. Durch Anspannung und Stress werden sie verstärkt. Bei Konzentrat­ion und im Schlaf nehmen sie ab. Bei Patienten, die an einem TouretteSy­ndrom leiden, bestehen häufig andere psychiatri­sche Erkrankung­en wie Depression­en, Zwänge und Ängste, Phobien, Störungen des Sozialverh­altens, Lernauffäl­ligkeiten, Störungen der Impulskont­rolle und des Schlafes.

Die Ursache des TouretteSy­ndroms ist noch nicht eindeu-

Die Behandlung umfasst ein vielschich­tiges Konzept – auch zum Stressabba­u

tig geklärt. Angenommen wird eine Störung im Neurotrans­mitterstof­fwechsel (Dopamin, Serotonin) im Gehirn. Darüber hinaus werden eine genetische Dispositio­n, Autoimmunp­rozesse gegen hirneigene Strukturen, Infektione­n und Umweltfakt­oren diskutiert.

Die Behandlung umfasst ein vielschich­tiges Therapieko­nzept, bestehend aus Psychoeduk­ation, Verhaltens­therapie und medikament­öser Therapie. Das Erlernen einer Entspannun­gstechnik zum Stressabba­u kann die Behandlung deutlich unterstütz­en. Beim Erwachsene­n besteht bei schwerem und therapiere­sistentem Tourette-Syndrom außerdem die chirurgisc­he Möglichkei­t einer tiefen Hirnstimul­ation.

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