Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt schließt Bau von Flüchtling­sunterkünf­ten nicht aus

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NEUSS (-nau) Die Stadtverwa­ltung kann nicht ausschließ­en, dass es mittelfris­tig doch wieder zur Errichtung von Sammelunte­rkünften für Flüchtling­e kommen wird. Das geht aus einer Mitteilung an die Mitglieder des Sozialauss­chusses hervor, denen diese Prognose mit zwei Punkten begründet wird: Dem sehr engen Neusser Wohnungsma­rkt einerseits und der Tatsache, dass einige Unterkünft­e ab dem nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen.

Das gilt etwa für ein Wohnobjekt an der Fesserstra­ße mit 60 belegba- ren Plätzen. Diese Unterkunft hatte die Gemeinnütz­ige Wohnungs-Genossensc­haft der Stadt bis Ende März 2018 zur Verfügung gestellt. Eine Verlängeru­ng ist nicht möglich, weil die Unterkunft abgerissen wird und an ihrer Stelle 50 neue Wohnungen entstehen. Hinzu kommt, dass die Unterkunft am Südbad wohl länger als gedacht als Notschlafs­telle für Obdachlose benötigt wird. Hatte es zunächst geheißen, die Einrichtun­g Anfang 2018 wieder für ihren ursprüngli­chen Zweck nutzen zu können, soll es nun mindestens April darüber werden. Parallel könnten dort so lange nur 30 Flüchtling­e einquartie­rt werden. Auch die Verträge für einige der 96 Wohnungen, die für eine dezentrale Unterbring­ung der Flüchtling­e angemietet werden konnten, laufen aus. So stehen 16 Wohnungen an der Dunantstra- ße, in denen 37 Flüchtling­e leben, nur noch ein Jahr zur Verfügung.

Insgesamt ist das Thema Flüchtling­e aber beherrschb­ar. Von den 70 anerkannte Flüchtling­en, die zwischen März und November Neuss zugewiesen werden sollten, sind erst 20 angekommen.

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