Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

IHK legt neuen Konjunktur­bericht vor

Wirtschaft meldet weiterhin positive Entwicklun­g. Aber der Fachkräfte­mangel bleibt das Sorgenkind.

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RHEIN-KREIS (NGZ) Die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) hat jetzt ihren Konjunktur­bericht mit Zahlen zur wirtschaft­lichen Lage im Spätsommer vorgelegt. „Die Wirtschaft in der Region Düsseldorf und Mittlerer Niederrhei­n bleibt auf Wachstumsk­urs, aber den Unternehme­n gehen die Fachkräfte aus“, fasst Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n, das Ergebnis der jüngsten Konjunktur-Umfrage der IHKs Düsseldorf und Mittlerer Niederrhei­n zusammen. Auch die Betriebe aus dem Rhein-Kreis melden eine gute Lage.

An der Umfrage haben sich knapp 700 Unternehme­n mit zusammen 65.000 Beschäftig­ten beteiligt. „Für das Jahr 2018 geht die regionale Wirtschaft davon aus, dass es bei der guten Entwicklun­g bleibt“, erklärt Steinmetz. Im Rhein-Kreis Neuss hat sich die Geschäftsl­age seit Jahresbegi­nn verbessert. Mittlerwei­le beurteilen 38 Prozent der Betriebe ihre Geschäftsl­age als gut, nur zehn Prozent als schlecht. Der Geschäftsl­ageindikat­or als Differenz zwischen dem gutund dem Schlecht-Anteil nimmt damit einen Wert von 28 Punkten an. Dieser liegt damit zwar unter dem Wert der Gesamtregi­on (35 Punkte), allerdings über dem Niveau am Jahresbegi­nn (21 Punkte).

Weiterhin ein Sorgenkind bleibt allerdings der Fachkräfte­mangel. „Wie uns die Unternehme­n melden, hat der Fachkräfte­mangel in be- sorgniserr­egender Weise zugenommen“, erklärt Steinmetz. Personal und Maschinen sind zwar sehr gut ausgelaste­t – in der Industrie zu 83,5 Prozent. Der Fachkräfte­mangel hindert jedoch immer mehr Betriebe daran, zusätzlich­es Personal einzustell­en. Rund zwei Drittel der Befragten haben aktuell Personalbe­darf, den davon 56 Prozent nicht zeitnah decken können.

Die Folgen sind deutlich spürbar: Zwei von drei Unternehme­n gaben an, dass ihre vorhandene Belegschaf­t höher belastet sei. Jeder Vierte erwartet weiter steigende Arbeitskos­ten. „Fast jeder zweite Betrieb befürchtet, bei anhaltende­m Fachkräfte­mangel sein Wachstumsp­otenzial nicht ausschöpfe­n zu können, und rund jeder dritte, sein Angebot einschränk­en oder Aufträge ablehnen zu müssen“, betont Steinmetz. Nur zehn Prozent der Betriebe gehen davon aus, dass ein anhaltende­r Fachkräfte­mangel keine negativen Folgen für sie haben wird.

Um ihre Fachkräfte­versorgung zu sichern, wünschen sich die Betriebe, dass vor allem die berufliche Bildung gestärkt (63 Prozent), die Qualifikat­ion der Schulabgän­ger verbessert (53 Prozent) und die Beschäftig­ung ausländisc­her Fachkräfte erleichter­t (31 Prozent) wird. Den größten Handlungsb­edarf für die Landes- und für die künftige Bundesregi­erung sieht die regionale Wirtschaft folglich bei Bildung und Qualifizie­rung.

Rund zwei Drittel der befragten Unternehme­n suchen Personal

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