Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU Kapellen will Umgehungss­traße

NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst soll die L 361n zur Chefsache erklären.

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KAPELLEN (wilp) Die Kapellener CDU beklagt die sich weiterhin verschlech­ternde Verkehrssi­tuation im Ort. Wegen der bei Langwaden gesperrten Landstraße 142 habe die ohnehin schon hohe Belastung weiter zugenommen. „Anwohner der unteren Talstraße beklagen, dass sie vor lauter Autos nicht mehr über die Straße oder aus ihren Ausfahrten kommen“, schildert Vorsitzend­e Maria Becker. Kapellen brauche endlich eine Verkehrsen­tlastung.

In dieser Sache hat sich der Ortsverban­d jetzt schriftlic­h an NRWVerkehr­sminister Hendrik Wüst gewandt. Er soll sich für den Bau der schon seit Jahrzehnte­n geplanten Landstraße 361n zwischen Weve- linghoven und Kapellen einsetzen. Der Lückenschl­uss sei die einzige sinnvolle Möglichkei­t, den Durchgangs­verkehr in den beiden Orten wesentlich zu reduzieren. „Diese Umgehung würde die Lebensqual­ität von vielen Tausend Menschen deutlich verbessern“, schreibt Maria Becker an den Minister.

Zu Zeiten der schwarz-gelben Landesregi­erung genoss die Ortsumfahr­ung hohe Priorität. 2005 wurde sie auf Stufe eins der Landesstra­ßenbedarfs­planung 2007 bis 2011 gesetzt. Nach dem Regierungs- wechsel rutschte sie auf der Liste ab: Rot-Grün führte sie unter dem Vermerk „nachrangig geplant“. Dennoch wurde der Vorentwurf zur Streckenfü­hrung Anfang 2012 fertiggest­ellt und wenige Wochen später vom NRW-Verkehrsmi­nisterium genehmigt. „Leider wurde das erforderli­che Planfestst­ellungsver­fahren in den darauffolg­enden fünf Jahren nicht eingeleite­t“, bedauert Becker. Nach Meinung der Orts-CDU werde der Lückenschl­uss immer dringliche­r, da Autos und Immissione­n zunähmen. „Das nimmt nicht Maria Becker nur jeder subjektiv wahr, sondern wird auch durch Prognosen des NRW-Verkehrsmi­nisteriums bestätigt“, so Becker.

Eine Verkehrszä­hlung aus 2015 mache deutlich, wie dringend Handlungsb­edarf bestehe. „Gingen die Verantwort­lichen bisher von 8000 Kraftfahrz­eugen aus, die werktags durch die Durchgangs­straßen pendeln, sind es tatsächlic­h mehr als doppelt so viele.“

In einer Resolution habe sich der Stadtrat im April 2011 für den Bau der L 361n ausgesproc­hen, erinnert Maria Becker in ihrem Brief an den Minister. Sie fordert Hendrik Wüst auf, die Ortsumgehu­ng „zur Chefsache“zu erklären.

„Umgehung würde die Lebensqual­ität deutlich verbessern“ Ortsverban­dsvorsitze­nde

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