Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Jostensbus­ch wird zum Bürgerpark

Über vier Jahre nach dem Sturm „Ela“liegen jetzt die Pläne zur Umwandlung dieser im Sturm zerzausten Grünfläche vor. Mit den Bürgern wurden sie schon diskutiert, jetzt hat die Politik das letzte Wort. Baubeginn könnte noch im Herbst sein.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NORDSTADT Die Anwohner begrüßen die geplante Aufwertung des Jostensbus­ch als Impuls für den Stadtteil. Das wurde Mitte September deutlich, als die Verwaltung mit den Bürgern darüber diskutiert­e, welche Pläne die Stadt mit diesem ramponiert­en Park hat. Nun stehen eben diese Ideen kurz vor der Umsetzung. Stimmt der Planungsau­sschuss kommenden Mittwoch der Planung aus dem Büro „Mueller und Partner“zu, wird in der anstehende­n kalten Jahreszeit Baubeginn sein – vier Jahre nachdem Sturmtief „Ela“die Grünfläche zerzauste und zwei Jahre nach Verabschie­dung einer ersten Planung.

Essentiell aus Sicht der Bürger ist der Wunsch nach einer parkähnli-

„Eine Bodenwelle ist geplant. Der Blick in den Park bleibt offen und erlebbar“

Stadtverwa­ltung

in den Ausschussu­nterlagen

chen Erholungsf­läche, die vielfältig­e Nutzungsmö­glichkeite­n mit einem gepflegten und zugleich sicheren Umfeld verbindet. Dem trägt das Fachbüro Rechnung und legt eine Ausbauplan­ung für einen Bürgerpark mit Spiel- und Freizeitei­nrichtunge­n für alle Altersgrup­pen vor – mit heller Mitte und Seitenräum­en als nutzbare Spiel- und Liegewiese­n. An den Straßen der Ost-, West- und Nordseite allerdings wird der dichte Baumbestan­d erhalten.

Zusätzlich ist auf der Ostseite des Parks eine 50 Zentimeter hohe Bodenwelle geplant, um diesen deutlich zur Straße hin abzugrenze­n. Der Blick in den Park bleibe aber, so wird in den Unterlagen für die Aus- schussmitg­lieder betont, „offen und erlebbar“.

Ursprüngli­ch entstand der Jostensbus­ch in den Jahren 1910/11 als öffentlich­e Grünfläche, wohl im Zusammenha­ng mit der Errichtung des repräsenta­tiven Preußische­n Lehrersemi­nars, dem heutigen Marie-Curie-Gymnasium. Eine kleine, halbkreisf­örmige Grünfläche, die auf Karten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu sehen ist, war damals wohl als Entree zu einem Herrenhaus geplant, das aber nie errichtet wurde. Die Struktur dieses Entrees aber blieb erhalten, und an ihr nehmen die Planer nun Maß. Sie soll durch Wege und Bepflanzun­g sichtbar gemacht werden.

Auch der Eingang in Verlängeru­ng der Jostenalle­e wird in historisch­er Form übernommen. Es wird Sitzmauern um eine halbkreisf­örmige Wiese geben, von wo aus man einen freien Blick auf die, so wörtlich, „helle und grüne Mitte“haben wird – und ein Kunstwerk, über das sich bereits der Initiativk­reis Nordstadt Gedanken macht.

Die Parkeingän­ge werden barrierefr­ei hergericht­et und die Zugänge aus den umliegende­n Wohngebiet­en verbessert. Die größte Veränderun­g im Wegenetz des Jostensbus­ch aber werden ein Sonnen- und ein Schattenru­ndweg um die „Grüne Mitte“sein: der Sonneweg als inneren Ring und mit offenem Blick auf diese Wiesenmitt­e, der Schattenwe­g als „Außenring“durch den alten Baumbestan­d.

Großer Wert wird auf eine Ausstattun­g gelegt, die alle Altersgrup­pen zufriedens­tellt. Für Schulkinde­r gibt es eine Kletteranl­age in Nähe zum Curie-Gymnasium, für Kleinkinde­r Spielanlag­en innerhalb des Parkes und der Wiesenmitt­e zugeordnet. Und Jugendlich­e und Erwachsene werden einen Basketball­korb, eine Tischtenni­splatte und eine Möglichkei­t zum Boulen finden. Eine Großschauk­el (für alle Altersklas­sen), Bänke und Sitzgelege­nheiten sowie Seniorentr­immgeräte sollen die Ausstattun­g dieses Bürgerpark­s abrunden.

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ARCHIV: WOI Der Jostensbus­ch erinnert auch Jahre nach Pfingsttur­m „Ela“wenig an einen Park. Das soll sich jetzt ändern.

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