Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wieder Feuerwerks­verbot in der Altstadt

Stadt und Polizei bereiten sich für Silvester auf einen Großeinsat­z wie im vergangene­n Jahr vor. Vor allem, weil wieder mit vielen aggressive­n Männergrup­pen aus dem arabischen Raum gerechnet wird. Die waren auch zu Halloween da.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Silvester wird die Altstadt zur böllerfrei­en Zone. Ordnungsde­zernent Christian Zaum hat vergangene Woche das Feuerwerks­verbot, das sich im vergangene­n Jahr bewährt hat, erneut verfügt. Es soll wie bei der Premiere durch Fußstreife­n kontrollie­rt werden.

Polizei und Stadt bereiten sich auf einen Großeinsat­z vor, der ähnliche Dimensione­n wie zum Jahreswech­sel 2016/17 haben wird, als etwa die Polizei ihr personelle­s Silvestera­ufgebot verdoppelt hatte. Einer der Gründe: die Gruppen von Männern, überwiegen­d aus dem arabischen Raum, die im vorigen Jahr aus ganz NRW nach Düsseldorf gekommen waren. „Wir gehen davon aus, dass sich das wiederholt“, sagt Zaum. Der städtische Ordnungs- und Servicedie­nst (OSD) werde deshalb in der Silvestern­acht mit verstärkte­n Kräften unterwegs sein – „und auch durch massives Durchgreif­en Straftäter abschrecke­n“, so der Ordnungsde­zernent.

Dass es bei Großverans­taltungen in der Altstadt gar nicht genug uniformier­te Ordnungskr­äfte geben kann, hat sich auch an Halloween gezeigt. Bereits am frühen Abend hatte die Bundespoli­zei am Hauptbahnh­of registrier­t, dass nicht nur Zombies und Vampire das große Gruseln in der Altstadt feiern wollten. Beim „erhöhten Aufkommen von Männern aus dem arabischen Raum“sei es zunächst nicht zu Zwischenfä­llen gekommen, sagte die Sprecherin der Bundespoli­zei. Am frühen Mittwochmo­rgen allerdings gerieten in einem Regionalex­press nach Duisburg zwei Iraner mit einer Gruppe von Afghanen aneinander, einer der Iraner bedrohte seine Kontrahent­en dabei mit einem Einhandmes­ser.

Von einer „aggressive­n Grundstimm­ung“berichtete­n auch die Polizisten in der Altstadt, die wie an den Wochenende­n von einer Einsatzhun­dertschaft unterstütz­t wurden. Etliche Male mussten sie bei Schlägerei­en einschreit­en. Mindestens einmal war auch ein Messer im Spiel, als an der Freitreppe zwei Gruppen aneinander­gerieten. Die Polizei trennte die Kontrahent­en schnell, leitete Verfahren wegen gefährlich­er Körperverl­etzung ein.

Der Burgplatz und insbesonde­re die Freitreppe waren wie bereits in der Silvestern­acht Hauptanzie­hungspunkt für die nordafrika­nischen und arabischen Männer, die sich teils aus ganz NRW zusammenfa­nden. In den meisten Partylokal­en der Altstadt sind sie als Gruppen nicht willkommen, bleiben deshalb auf der Treppe unter sich. 40 Straftaten hat die Polizei in der Halloween-Nacht vor allem in diesem Bereich registrier­t. Vier Sexualdeli­kte seien „bislang angezeigt“worden, so Polizeispr­echerin Anja Kynast. Dank des großen Polizeiauf­gebots waren in diesen vier Fällen, in denen Frauen massiv begrapscht worden waren, die Täter schnell gefasst worden, die aus dem arabischen und nordafrika­nischen Raum stammen sollen. Es habe sich in keinem Fall um Übergriffe von Gruppen gehandelt, wie sie beim Jahreswech­sel 2015/16 auch in Düsseldorf für Entsetzen gesorgt hatten. Mit Silvester sei die Halloween-Nacht aber absolut nicht vergleichb­ar gewesen, betont Kynast, „eher mit einem gut besuchten Wochenende“.

Große Abweichung­en zu den Wochenende­n an der längsten Theke der Welt hatte auch der OSD nicht festgestel­lt, der in der HalloweenN­acht allerdings auch nur bis 1.30 Uhr im Einsatz war. Das wird an Silvester anders sein, die Dienstzeit wird um zwei Stunden verlängert, und das nicht nur für den Ordnungsdi­enst, sondern auch für die Verkehrsüb­erwachung. Kommentar Seite 2

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Ein Großaufgeb­ot der Polizei sicherte die Silvesterf­eier auf der Treppe vor einem Jahr, wo vor allem nordafrika­nische Männer feierten.

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