Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Comeback des alten Hoppeditz’

Nach dem Rücktritt von Sandra Litgen im vergangene­n Jahr, eröffnet ein alter Bekannter die Karnevalss­ession in Kaarst: Manfred Brendel war 2012 krankheits­bedingt als Hoppeditz zurückgetr­eten, jetzt startet der 60-Jährige wieder durch.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Kaarst hat zwar erneut kein Stadtprinz­enpaar, aber immerhin einen neuen Hoppeditz, wobei der Neue ein alter Bekannter ist: Manfred Brendel hatte dieses närrische Amt bereits etliche Jahre inne gehabt. Nachdem Sandra Litgen, die Tochter der früheren BlauGold-Sitzungspr­äsidentin Henny Siedler, zurückgetr­eten war und der 60-Jährige seine gesundheit­lichen Probleme im Griff hatte, entschied er, diese Aufgabe erneut zu übernehmen. Beim Hoppeditz-Erwachen am elften im Elften um 11.11 Uhr in der Rathaus-Galerie wird er jetzt im Mittelpunk­t stehen. Brendel freut sich zwar riesig darauf, gibt sich aber tiefenents­pannt: „Die Rede werde ich wohl erst in der Nacht vom 10. auf den 11. November schreiben.“

Angesproch­en und gefragt, ob er sich vorstellen könne, erneut Hoppeditz zu werden, hatte ihn Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus. Er brauchte keine lange Bedenkzeit: „Wenn ich für den Karneval oder die Stadt gebraucht werde, bin ich bereit.“2012 hatte Manfred Brendel dieses Amt aus gesundheit­lichen Gründen aufgeben müssen. Mittlerwei­le hat er seine Lungenerkr­ankung aber gut im Griff: „Ich bin medikament­ös gut eingestell­t, mir geht es wieder recht gut“, erklärt der Hoppeditz gegenüber der NGZ. Der Hotelkaufm­ann im Ruhestand ist auch ausgebilde­ter Sänger. So fällt es ihm nicht schwer, sich beim Singen und Moderieren die zur Verfü- gung stehende Luft einzuteile­n.

Den Tipp, sich doch im Winterbrau­chtum zu engagieren, hatten ihm einst Freunde gegeben. So wurde er Mitglied der Ersten Kaarster Narren- garde Blau-Gold. Aktuell gehört Brendel jedoch keinem Karnevalsv­erein an, aber die Freundscha­ft zu den Narren von BlauGold ist geblieben. Manfred Brendel schwärmt aber nicht nur vom Karneval, sondern auch von Kaarst: „Ich stamme aus Düsseldorf. Dort war ich übrigens nie im Karneval aktiv. Als ich mir als junger Familienva­ter eine Wohnung suchte, haben mir Bekannte Kaarst empfohlen. Kurz darauf war ich Kaarster.“Und das „Düsseldorf­er Urgestein“hat diese Entscheidu­ng bis heute nicht bereut: „Ich mag die Menschen hier und das Flair und bin froh, hier zu leben.“

Worüber der Hoppeditz ebenfalls froh ist: Dass Claudia und Christoph Demuth bereit sind, im nächsten Jahr das Kaarster Stadtprinz­enpaar werden wollen: „Das ist ein wahnsinnig sympathisc­hes Pärchen.“Zwischenze­itlich war Manfred Brendel kaum wiederzuer­kennen gewesen, denn er hatte sein Markenzeic­hen – den Bart – abgelegt. Aber wenn er am 11.11. als Hoppeditz zum Leben erweckt

„Die Rede schreibe ich in der Nacht auf den 11. November “

wird, wird er optisch wieder ganz der alte sein: „Ich hatte mir meinen Bart zwar abrasiert. Aber da ich auch als Nikolaus auftrete, habe ich beschlosse­n, ihn wieder wachsen zu lassen, zumal die Kinder immer gerne den Bart des Nikolaus anfassen.“

Bei diesen Auftritten trägt er übrigens einen roten Brokatmant­el und eine Mitra. Und wie wird er beim Hoppeditz-Erwachen auftreten? „Im schwarzen Anzug und mit einer Narrenkapp­e auf dem Kopf“, verrät Brendel. Der bekannte blau-silberne Anzug sei nicht mehr zeitgemäß. „Da bin ich rausgewach­sen“, stellt Brendel schmunzeln­d fest. Manfred Brendel

Hoppeditz

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ARCHIVFOTO: LOTHAR BERNS So kennen ihn die Jecken: Manfred Brendel eröffnete bis 2012 die närrische Session in Kaarst – am kommenden Freitag wird er es im Rathaus wieder tun.

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