Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bilanz zum Wasserwirt­schaftsjah­r liegt vor

Erftverban­d blickt beim sogenannte­n Wasserwirt­schaftssil­vester auf anstehende Herausford­erungen.

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RHEIN-KREIS (NGZ) Der Erftverban­d hat gestern Bilanz zum Wasserwirt­schaftsjah­r 2017 gezogen. „Im Gegensatz zum letzten Jahr mit seinen häufigen Starkregen, Hochwasser­ereignisse­n und Überflutun­gen im Sommer 2016 blieb das Wasserwirt­schaftsjah­r 2017 im Verbandsge­biet erfreulich ruhig“, erklärte Verbandsra­tsvorsitze­nder Uwe Friedl den 150 Gästen beim sogenannte­n Wasserwirt­schaftssil­vester.

Jährlich zum Ende des Wasserwirt­schaftsjah­res am 31. Oktober lädt der Erftverban­d seine Mitglieder und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Forschung zu dieser Feier. Der Schutz der Ressource Wasser und der Gewässer ist eine der Kernaufgab­en des Erftverban­des. Besonders das Thema „Spurenstof­fe“gewinnt in diesem Zusammenha­ng an Bedeutung. Diese Rückstände von Medikament­en oder Industriec­hemikalien gelangen durch Kläranlage­n, aber auch aus diffusen Quellen in die Gewässer.

Der Erftverban­d hat daher das Projekt „Spurenstof­fagenda Erft“ins Leben gerufen, um für sein Verbandsge­biet erstmals eine belastbare Datengrund­lage zu schaffen. Die Bestandsau­fnahme und Analyse der Wasserprob­en im Labor ist inzwischen abgeschlos­sen. Nach Auswertung der Daten wird der Erftver- band für seine Kläranlage­n gezielte Bedarfs- und Effizienza­nalysen erstellen, um notwendige und wirtschaft­liche Maßnahmen zur Reduktion von Spurenstof­fen zu ermitteln. Die ersten Ergebnisse werden Anfang 2018 erwartet.

Auch die Renaturier­ung der Erft und ihrer Nebenflüss­e im Rahmen des Perspektiv­konzepts und der Umsetzung der Wasserrahm­enrichtlin­ie schreitet voran. Bei den großen Maßnahmen wie der naturnahen Umgestaltu­ng der Erft bei Neuss-Gnadental seien die Planungen auf einem guten Weg. Die Maßnahmen sollen den Hochwasser­schutz stärken. Auch die Bauarbei- ten auf dem Gruppenklä­rwerk Kaarst-Nordkanal kommen gut voran. Dort erweitert der Erftverban­d die Anlage seit Anfang des Jahres um eine Klärschlam­mfaulung mit Klärgasver­wertung. Sowohl das Bundesumwe­ltminister­ium als auch das Land NRW fördern das Projekt mit mehr als fünf Millionen Euro. Durch die Erweiterun­g ist das Gruppenklä­rwerk laut Verband eine der wenigen kommunalen Klärwerke in Deutschlan­d mit Membranbel­egungstech­nik und Klärschlam­mbehandlun­g/Gasverwert­ung und damit ein Vorzeigepr­ojekt bei der Nutzung regenerati­ver Energien in der Abwasserte­chnik.

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