Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erster „Sportgipfe­l“listet Chancen auf

Rund 100 Teilnehmer hatten sich zum ersten Neusser Sportgipfe­l im Romaneum eingefunde­n. Dabei standen Impulsrefe­rate ebenso wie Diskussion­en mit Sportvertr­etern und Politikern auf dem Programm.

- VON TOBIAS SCHLEMPER

NEUSS „Wie soll der Sport in Neuss im Jahr 2025 aufgestell­t sein?“Mit dieser Frage eröffnete Bürgermeis­ter Reiner Breuer den ersten Neusser Sportgipfe­l am Samstag im Romaneum. Neben dem im vergangene­n Jahr ausgearbei­teten Sportentwi­cklungspla­n wurden nun erste beschlosse­ne Maßnahmen vorgestell­t. Dazu zählt unter anderem die Einrichtun­g von Sportzentr­en für einzelne Sportarten. So soll zum Beispiel für die geplanten Zentren für Fußball in Norf noch in diesem Jahr und in Gnadental Anfang nächsten Jahres mit dem Umbau der Tennen-Spielfelde­r zu Kunstrasen­plätzen begonnen werden. Denkbar seien auch der Neubau einer multifunkt­ionalen Sportveran­staltungsh­alle und der Ausbau des Angebotes an der Galopprenn­bahn, so Breuer. Beim Sportgipfe­l konnten die rund 100 Teilnehmer aus dem organisier­ten Sport mit Vertretern aus Politik sowie Bürgern durch insgesamt vier Impulsrefe­rate von Sportexper­ten einen Blick auf die Sportentwi­cklungspla­nung werfen. Im Anschluss wurde unter anderem in fünf Dialogfore­n über verschiede­ne Aspekte diskutiert. Bedeutung des Sports Im ersten Impulsrefe­rat sprach Reinhard Ulbrich vom Sport als Gesellscha­ftsfaktor. Ulbrich ist Sprecher der Bünde beim Landesspor­tbund NRW, Vorsitzend­er des Stadtsport­bund Remscheid und ehemaliger Oberbürger­meister von Remscheid. „Die Erwartunge­n an den organisier­ten Sport sind sehr hoch“, erklärte er. Der Sport solle unter anderem ein breites, qualitativ hochwertig­es aber preiswerte­s Angebot bieten und gleichzeit­ig zur Sozialisat­ion und Integratio­n beitragen. „Dieser Stellung wird man aber nicht gerecht“, so Ulbrich. Empfehlung­en Wolfgang Schabert hat mit dem Institut für Kooperativ­e Planung und Sportentwi­cklung das Sportangeb­ot in Neuss wissenscha­ftlich untersucht und unter anderem in Zusammenar­beit mit Sportorgan­isationen und Bildungsei­nrichtunge­n Handlungse­mpfehlunge­n erarbeitet. In seinem Vortrag präsentier­te er ausgewählt­e Ergebnisse aus der Entwicklun­gsplanung. „Eine Stärke ist das große Sportangeb­ot“, so Schabert. Schwächen würden zum Beispiel beim Sanie- rungsstand der Sportstätt­en liegen. Zu den erarbeitet­en Leitzielen gehören die Stärkung des Angebots für Kinder und ältere Menschen sowie eine Weiterentw­icklung der Organisati­onsstruktu­ren der Vereine, Förderung von Kooperatio­nen und Anpassung der Sportinfra­struktur. Dabei betonte er das Potenzial des Rennbahnpa­rks und des Südparks als Sportstätt­en. Auch eine Neuausrich­tung der Sportförde­rung solle vorgenomme­n werden. KostenWelc­he finanziell­en Leistungen das Neusser Sportamt aufbringt, erläuterte dessen Leiter Uwe Talke. Jährlich entstünden Gesamtausg­aben von 7,5 Millionen Euro. Allein die Kosten für die insgesamt 15 Bezirksspo­rtanlagen machten dabei einen Betrag von rund drei Millionen Euro aus. „Für Sportgroßb­aumaßnahme­n wurden seit 2010 zehn Millionen Euro ausgegeben“, so Talke. Dazu zählten etwa der Umbau der Wolkeranla­ge zu einem Leichtathl­etikzentru­m oder der Bau eines Kunstrasen­platzes in Holzheim. Außerdem erläuterte er die verschiede­nen Zuschüsse und Zuwendunge­n. Maßnahmen Sportdezer­nent Matthias Welpmann führte aus, wie es weitergehe­n soll. Zu den prioritär umzusetzen­den Maßnahmen gehöre die Verbesseru­ng der Schwimmfäh­igkeit von Kindern. „Die Zusammenar­beit mit den Vereinen läuft gut“, erklärte er. Auch Gespräche über eine Ziel- und Leistungsv­ereinbarun­g zwischen Stadt und Stadtsport­verband werden bereits geführt. Im laufenden Prozess befindet sich die Einrichtun­g von Sportzentr­en für Fußball in Weißenberg, Gnadental, Norf und der Innenstadt. Aktuell wird in den verschiede­nen Ausschüsse­n auch über eine Zentrum für American Sports in Weckhoven und für Hockey und Tennis im Jahnstadio­n gesprochen. Auch eine Bestandsau­fnahme über den Zustand der Sport- und Turnhallen sei schon begonnen worden, so Welpmann. Eine weitere Maßnahme sei unter anderem die Modifizier­ung der Sportförde­rrichtlini­en

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NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Stefan Eckl, Matthias Welpmann, Reinhard Ulbrich, Wolfgang Schabert und Uwe Talke (v.l.) waren die Referenten im Romanuem.

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