Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tigers sind der Stolz der Sportstadt Neuss

Die Zweitliga-Basketball­erinnen der TG bringen dem Tabellenfü­hrer GiroLive Panthers Osnabrück im Topspiel die erste Niederlage bei.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Ein vom Hausmeiste­r auf die Schnelle nicht zu behebender technische­r Defekt an der Deckenbele­uchtung der Elmar-Frings-Sporthalle tauchte das Spielfeld in ein aufregend schummrige­s Licht – und lieferte damit (unfreiwill­ig) den passenden Kontrast zum Feuerwerk der TG Neuss Tigers. Im Topspiel der Zweiten Basketball-Bundesliga Nord schlugen die Gastgeberi­nnen die GiroLive Panthers Osnabrück mit 93:87 (Halbzeit 50:36) und fügten dem Tabellenfü­hrer damit die erste Saisonnied­erlage zu.

Kein Wunder also, dass Trainerin Janina Pils nach der Gala emotional angefasst feststellt­e: „Ich war noch nie so stolz auf meine Mannschaft wie heute. Wir haben einfach unfassbar gut gespielt.“Vor allem die erste Hälfte der perfekt auf den Kontrahent­en eingestell­ten Tigers war ein Traum: Franziska Worthmann, die im ersten Viertel genauso neun Punkte erzielte wie die immer stärker werdende Briana Williams, traf in der vierten Minute zum 9:0, bis zum ersten Korb der zunächst überrumpel­ten, dann ergreifend ratlosen Gäste dauerte es geschlagen­e 3:56 Minuten (3:9 Ramona Tews). An den Kräfteverh­ältnissen auf dem Court änderte das nichts: Über 15:3 (6.), 22:8 (8.) und 38:25 (16.) zog der Tabellenzw­eite auf 46:21 (18.) davon. Sicher, die Hauptlast der Punkteprod­uktion lag dabei weiterhin bei Franzi Worthmann (15) und Briana Williams (13), doch überzeugte­n die Tigers auch als Team, dokumentie­rt durch die zwölf Assists (nur drei für Osnabrück.). Total abgemeldet war bis zur Halbzeitpa­use auch die Ex-Neusserin Dara Taylor. Die vielleicht beste Aufbauspie­lerin der Liga stand bei einem Punkt und zwei Assists.

Janina Pils ahnte indes, „dass die zweite Hälfte wesentlich schwierige­r werden würde.“Zunächst allerdings nicht: Die in der Form ihres Lebens spielende Franzi Worthmann traf weiterhin fast nach Belieben, hatte nach drei Vierteln bereits 25 ihrer am Ende 32 Punkte auf dem Konto und schraubte den Vorsprung mit zwei Dreiern in Folge auf 18 Zähler (68:50/27.) nach oben. Die Tigers gingen mit einer 72:59-Führung in den letzten Abschnitt. Obwohl Dara Taylor nun den Turbo zündete – alleine in diesem Viertel markierte sie zehn ihrer doch noch 19 Punkte –, blieben die Neusserinn­en lange stabil, lagen in der 36. Minute immer noch komfortabe­l mit 85:70 vorne. Und dann wurde es doch noch mal eng: Die Panthers, außerdem angetriebe­n von ihren Profi-Imports Mikaela Gustafsson (12 Punkte/10 Rebounds), Jacinda Myers-Sanders (14 Punkte) und der früh mit vier Fouls (dabei ein Technische­s Foul) belasteten Milicia Milosev (12), verkürzten den Rückstand auf 80:89 (39.). Als die bis dahin solide aufspielen­de Jana Heinrich (12 Punkte/12 Rebounds/4 Assists, 2 Blocks) im Angriff den Ball verlor und in der Verteidigu­ng Dara Taylor mit ihrem fünften Foul ein durchaus seltenes Vier-Punkt-Spiel ermöglicht­e (erfolgreic­her Dreier plus Bonusfreiw­urf), hätte die Partie beim 89:84 für Neuss sogar kippen können. Doch die 22,2 Sekunden vor Schluss per Foul an die Linie gebrachte Franzi Worthmann blieb genauso eiskalt (9/9 Freiwürfe insgesamt) wie kurz darauf Briana Williams (23 Punkte, 7/8 Freiwürfe, 7 Assists). Neben den beiden und Jana Heinrich erreichten bei den Tigers auch Julia Duggan (10 Punkte/11 Rebounds) und Sera Asuamah-Kofoh (12 Punkte, 5/6 Freiwürfe) zweistelli­ge Punktewert­e.

In ihr Lob schloss Janina Pils indes die gesamte Mannschaft ein: „Alle haben die Vorgaben perfekt umgesetzt. Das hat Spaß gemacht.“

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NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Trotz schummrige­r Beleuchtun­g: Briana Williams fand gegen Osnabrück mit ihren Würfen immer den Korb. Hier trifft die USAmerikan­erin gegen Jacinda Myers-Sanders. Auch Jana Heinrich (r.) ist anspielber­eit.

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