Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jacksons Todesmitte­l

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Bei kleineren Narkosen wird häufig Propofol, ein sogenannte­s Hypnotikum, verwendet. Michael Jackson starb daran. Wie sicher ist es?

tienten unter der Vollnarkos­e durchgängi­g künstlich beatmet werden, ist die Reduktion des körpereige­nen Atemantrie­bs durch das Medikament sogar gewünscht. Alle anderen Parameter und Risikobere­iche wie ein zu geringer Blutdruck werden engmaschig überwacht, so dass wir im Ernstfall sofort Gegenmaßna­hmen einleiten können. Im Klinikallt­ag setzen wir Propofol aber noch aus anderen Gründen ein: Die Patienten empfinden das Einschlafe­n damit als sehr angenehm, einige berichten sogar von entspann-

Propofol deckt ein breites Spektrum ab – von der leichten Sedierung bis zur langen Vollnarkos­e

ten Träumen. Außerdem können wir mit Hilfe dieses Mittels ein breites Spektrum abdecken – von der leichten Sedierung bis hin zur tiefen, länger andauernde­n Vollnarkos­e.

Die Frage bleibt, woran dann Michael Jackson eigentlich gestorben ist? Es lässt sich nur vermuten, aber möglicherw­eise fehlte in seinem Fall die vorgeschri­ebene kompetente Überwachun­g und Begleitung. In der Berichters­tattung wurde zudem wiederholt von weiteren Medikament­en wie Valium gesprochen. In Kombinatio­n mit Propofol kann dieser Cocktail die Gefahr eines Atemstills­tandes enorm erhöhen.

Es gilt also das Motto: Am sichersten schlafen sie bei Ihrem Narkosearz­t.

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