Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Großes Herbstkonz­ert mit kleinen Schwächen

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KAARST (keld) Das Herbstkonz­ert des Chores der Stadt Kaarst unter Mitwirkung des Madrigalch­ores und begleitet von der Gladbacher Camerata hatte romantisch­e Werke aus fünf europäisch­en Ländern zum Thema. In der nicht ganz gefüllten St.-Martinus-Kirche begannen die Chöre unter dem souveränen Dirigat von Hans-Michael Dücker mit dem Benedictus Opus 34 Nummer zwei von Edward Elger zunächst verhalten, dabei sicher an der Orgel begleitet von Bert Schmitz. In „This is the Day“von John Rutter zeigten die Sänger eine deutliche Steigerung, wobei die geringere Anzahl der Mitwirkend­en, besonders bei den Männerstim­men, gegenüber früheren Konzerten auffiel. Im „Jubilate Deo“von William Walton sorgte vor allem der Sopran für einen glänzenden Auftritt.

Gustav Mahlers „Adagietto“für Streicher und Harfe ließ im Anschluss das hohe Niveau der Camerata erkennen. Ebenso routiniert wie einfühlsam präsentier­te das Orchester diesen vierten Satz aus der Symphonie Nummer fünf. Das folgende „Schicksals­lied“von Johannes Brahms wurde vom Chor zwar stimmlich sicher gesungen, vom Text war aber nicht viel zu verstehen. Zudem nahmen nicht alle Chormitgli­eder teil.

Dagegen trumpfte die Camerata beim Finale aus der Suite Opus 48 von Peter Tschaikows­ky für Streichorc­hester auf: Mit sicht- und hörbarer Spielfreud­e ließen die Musiker das Stück wahrhaft lebendig werden. Als Abschluss erklang das „Requiem“von Gabriel Fauré für Chor, Orchester und Orgel, das der Chor schon in der Paris aufgeführt hatte. Nun zeigten die Sänger ihre beste Leistung. Im „Pie Jesu“setzte der Sopran den Ruf nach Erbarmen perfekt um, die Männerstim­men gaben bei „Libera me“(Befreie mich) eine eindrucksv­olle Vorstellun­g ab. Hier kam auch das Textverstä­ndnis nicht zu kurz. Orgel und Orchester begleitete­n das Requiem tadellos. Freundlich­er Applaus belohnte die Mitwirkend­en am Ende des anderthalb­stündigen Musikgenus­ses.

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