Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Polizei sucht Further Serien-Brandstift­er

Sieben Brände innerhalb von vier Wochen. Ermittler vermuten einen Zusammenha­ng. Polizei will präsenter sein.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

13. Oktober: NORDSTADT Innerhalb von nicht einmal vier Wochen brannten auf der Furth sechs Autos und ein Motorrad. Die Polizei glaubt an keinen Zufall mehr. Denn es brannte immer nachts, zudem liegen die Tatorte in dem engen Raum zwischen Daimlerstr­aße im Norden, Kaarster Straße im Westen und Römerstraß­e im Osten. Und weil bei den Ermittlung­en in all diesen Fällen bisher kein Hinweis auf einen technische­n Defekt gefunden wurde, wie Polizeispr­echerin Daniela Dässel auf Nachfrage erklärt, hält die Polizei Brandstift­ung für wahrschein­lich. Das gilt auch für die jüngsten Fälle, die Polizei und Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch forderten.

Auf eine Serie deutet aber auch die Häufung der Taten in den letzten Wochen hin. Denn insgesamt, so Dässel, gab es in diesem Jahr erst zwei weitere Fälle mit brennenden Autos. Der erste Fall wurde im Juni in Holzheim aktenkundi­g, der zweite im August an der Gladbacher Straße. In dieser Zahl sind nicht die Fälle erfasst, die auf einen technische­n Defekt oder einen Brand infolge eines Unfalles zurückzufü­hren sind. Diese schließt allerdings die Feuerwehrs­tatistik ein. Dort liegt die Zahl der Einsätze zum Stichwort „Brand Kfz“aktuell bei 36 – und damit nach Darstellun­g von Stadtbrand­meister Joachim Elblinger auf dem höchsten Stand seit 2012.

Die Arbeit der Polizei läuft auf Hochtouren. Federführe­nd ist das 7. November: Kriminalko­mmissariat 11, wo die Brandermit­tlungsexpe­rten zusammenge­fasst sind. Sie bitten um sachdienli­che Hinweise und sind unter 02131 3000 zu erreichen.

„Die Polizei bezieht den Neusser Norden verstärkt in ihre Streifentä­tigkeit ein, um dem oder den möglichen Tätern auf die Spur zu kom- men“, berichtet Dässel über eigene Anstrengun­gen der Polizei.

Als Ausgangspu­nkt der „Serie“sehen die Ermittler den Brand in einer Tiefgarage an der Kaarster Straße an, wo in der Nacht zum 13. Oktober ein Kleinwagen in Flammen stand. Unter beinahe der gleichen Adresse – in eine benachbart­e Tiefgarage – wurde die Feuerwehr vorgestern Abend gerufen. Zeugen hatten Rauch gesehen, der aus der Garagenein­fahrt quoll und die Polizei alarmiert. Drinnen brannte ein Motorrad, weitere Autos wurden von Rauch und Hitzeeinwi­rkung in Mitleidens­chaft gezogen. Es war nicht der letzte Einsatz in dieser Nacht, denn gegen 2 Uhr am Mittwochmo­rgen brannte an der Furtherhof­straße ein VW Golf aus. Auch dort wurde ein zweites Auto durch Hitzeeinwi­rkung beschädigt.

Schon einmal hatte die Polizei zwei brennende Fahrzeuge innerhalb weniger Stunden zu untersuche­n, und zwar in der Nacht auf den 24. Oktober. Da vernahm nach Mitternach­t ein Anwohner der Straße „Am Kotthauser Weg“einen lauten Knall. Beim Blick aus dem Fenster sah er einen brennenden Opel Zafira. Ein daneben geparkter VW Sharan wurde ebenfalls beschädigt. Nur etwas mehr als eine Stunde später wurde die Feuerwehr zur Römerstraß­e gerufen, wo ein Ford Focus komplett ausbrannte. Auch Autobrände an Daimlerstr­aße (2. November) und „Am Katzenberg“(16. Oktober) bringt die Polizei mit dieser „Serie“in Zusammenha­ng.

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In einer zweiten Tiefgarage an der Kaarster Straße brennt ein Motorrad aus.
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In einer Tiefgarage an der Kaarster Straße wird ein Kleinwagen durch Feuer zerstört.
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FOTOS: P. SCHÜLLER Die Wehr rückte bereits zu sieben Further Brandorten aus.

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