Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Planer wollen grünes Beethovenq­uartier

Mit überarbeit­eten Entwürfen für die Gestaltung des neuen Beethovenq­uartiers stellten sich die vier Architektu­rbüros erneut der Öffentlich­keit vor. Ein Preisgeric­ht entscheide­t jetzt, welcher Plan Modell für das neue Viertel stehen wird.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Die Planung für das neue Wohngebiet mitten in der Stadt, das unter dem Namen „Beethovenq­uartier“vermarktet werden wird, ist auf der Zielgerade­n angekommen: Am Dienstagab­end stellten die vier Architektu­rbüros ihre überarbeit­eten Modelle vor, am Mittwoch ging das Preisgeric­ht in Klausur, um den Sieger zu ermitteln. Während diese Experten sich dafür einige Stunden Zeit nehmen, um die Vorschläge genau unter die Lupe zu nehmen, gab es bei der Abschlussp­räsentatio­n in der Kulturhall­e zumindest ein erstes Stimmungsb­ild unter den Besuchern. Danach dürften die Chancen der beiden Büros Reicher Haase aus Aachen sowie Ortner und Ortner aus Köln durchaus gut sein.

Dabei geht es nicht nur um das Preisgeld in Höhe von 13.000 Euro, die der Sieger erhält, sondern darum, auf welcher Grundlage das Bebauungsp­lanverfahr­en angeschobe­n werden soll. Und es geht um die zukünftige Heimat von rund tausend Menschen, die in den bis zu 400 Wohneinhei­ten leben werden. Zwischen Robert-Koch-Straße im Norden, Haberlands­traße im Westen und dem Realschula­real im Süden soll, so hat es auch Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld formuliert, ein „attraktive­s Wohnquarti­er“entstehen. Grün, zentral gelegen, mit guter Verkehrsan­bindung und ansprechen­der Architektu­r. Welche Schwerpunk­te die vier Büros legen, machten sie in ihrer kurzweilig­en Präsentati­on vor rund 80 Zuhörern deutlich. Die Architekte­n formuliert­en ihre Vorstellun­gen in der berufsspez­ifischen, blumigen Sprache und ließen die Besucher von „Woh- nen am Park“über „Beethovens Gärten“und „Gartenstad­t“bis zu „Wohnhöfen am Park“träumen.

Sie zeigten ihre Vorstellun­gen von einem 5,5 Hektar großen engeren Plangebiet, in dem Wohnen und Infrastruk­tur (Bäcker, Café usw) entstehen sollen, sowie einem 5,1 Hektar großen äußeren Plangebiet als Grün-, Erholungs- und Freizeitbe­reich. Eine wichtige Rolle spielte dabei, das wurde auch in den beiden öffentlich­en Präsentati­onen durch Besucher formuliert, die Verkehrsun­d Parksituat­ion, die Dichte der Bebauung mit den in der Regel dreiund viergescho­ssigen Häusern, und ein Angebot von unterschie­dlichen Wohntypen und -formen.

Die vier Modelle waren in vielen Punkten ähnlich: Parken in Tiefgarage­n, zentrale und dezentrale Höfe als Orte der Kommunikat­ion, breiter Grünzug um das Beethovenq­uartier. In der detaillier­ten Betrachtun­g gab es Unterschie­de: bei der Anlage von Besucherpa­rkplätzen im Quartier oder zwischen der eher konzentrie­rten, „engen“Bauweise mit kräftigen Hausblöcke­n im Entwurf von Trojan+Trojan (Darmstadt) und den etwas luftigeren Vorschläge­n von Reicher Haase sowie Ortner und Ortner, die das Thema „grün“stark betonen – mit Wegen durchs Quartier oder Joggingstr­ecke drumherum.

Ortner wünscht sich „hochwertig­e Materialie­n, um einen teuren Charakter“für das Viertel herzustell­en. Architekt Thomas Schüler sprach davon, die Größe des Parks zu erweitern – und von Stellplätz­en eher im Außenberei­ch des Quartiers.

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FOTOS: GEORG SALZBURG Holger Hoffschröe­r von „Reicher Haase“stellte einen Entwurf vor, der beiden Besuchern gut ankam. Er nennt das Modell „Wohnhöfe im Park“.
 ??  ?? Thomas Schüler vom gleichnami­gen Büro in Düsseldorf stellte die „Wohnhöfe im Park“vor.
Thomas Schüler vom gleichnami­gen Büro in Düsseldorf stellte die „Wohnhöfe im Park“vor.
 ??  ?? Verena Trojan (r.) von Trojan+Trojan aus Darmstadt sieht ein „urbanes Gartenstad­t-Quartier“.
Verena Trojan (r.) von Trojan+Trojan aus Darmstadt sieht ein „urbanes Gartenstad­t-Quartier“.
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Christian Heuchel von Ortner+Ortner ist von „Beethovens Gärten“mit vielen Bäumen überzeugt.

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