Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt braucht mindestens zwei neue Kitas

Viele Einrichtun­gen sind aktuell überbelegt. Selbst mit der neuen Kita an der Erftstraße wird der Platz nicht reichen. Vor allem in Büttgen und Vorst ist der Bedarf groß. Bis zum Jahr 2021 sollen dort neue Kindergärt­en entstehen.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KAARST Mit dem Bau der Kindertage­sstätte Erftstraße soll noch in diesem Monat begonnen werden, und das scheint auch notwendig: Viele Einrichtun­gen sind aktuell überbelegt und Jugendamts­leiterin Ute Schnur mahnte jetzt im Jugendhilf­eausschuss, unverzügli­ch weitere Anstrengun­gen zu unternehme­n, den Bau von zwei weiteren Kindertage­sstätten in die Wege zu leiten – besonderer Bedarf zeichnet sich in Büttgen und Vorst ab.

Denn die Stadt wächst, vielerorts entstehen neue Wohngebiet­e.Und damit wachsen auch die Herausford­erungen. Die Infrastruk­tur muss ausgebaut werden. Die Nachfrage nach Kindergart­en-Plätzen steigt und wird zu einem erhöhten PlatzBedar­f an den Grund- und weiterführ­enden Schulen. Es ist im Grunde erfreulich, dass in Kaarst die Schulen sehr gut ausgelaste­t und die Kindertage­sstätten sogar überlastet sind – an Kindern mangelt es in der Stadt jedenfalls nicht.

Nach Eröffnung der neuen zweigruppi­gen Einrichtun­g „Am Hoverkamp“gibt es im Stadtgebie­t derzeit 68 Kita-Gruppen. Bereits zum Kindergart­enjahr 2018/2019 werden vier Gruppen im zu errichtend­en Gebäude an der Erftstraße hinzukomme­n. Diese 72 Gruppen sind aber immer noch nicht genug, die Verwaltung sieht mittelfris­tig für 81 bis 82 Gruppen Bedarf. Der Jugend- hilfeaussc­huss sprach jetzt einstimmig eine Empfehlung an den Rat aus: Dieser soll beschließe­n, zum Kindergart­enjahr 2019/2020 in Büttgen eine neue viergruppi­ge Einrichtun­g zu bauen und in Vorst zum Kindergart­enjahr 2020/2021 eine Kita mit ebenfalls vier Gruppen. Hildegard Kuhlmeier (SPD) fragte die Verwaltung: „Schaffen Sie das bis 2019?“Jugenddeze­rnent Sebastian Semmler nannte es ein „ambitionie­rtes Zeitprogra­mm“.

Die Mittel müssten im Rahmen der Haushaltsb­eratungen ins Investitio­nsprogramm aufgenomme­n werden. Den Standort Birkhofstr­aße, wie er von der CDU-Fraktion ins Gespräch gebracht wurde, solle man im Blick haben. Göran Wessendorf (SPD) erklärte folgendes: „Wir sind ganz auf der Seite des Jugendamte­s. Und wir hören mit Wohlwollen, dass ein Investoren­modell nicht angedacht ist.“Wichtig sei, dass im Technische­n Dezernat genug Arbeitskra­ft für diese Projekte bereit- steht. „Wir haben hier im Ausschuss nur den Bedarf festzustel­len. Die CDU hat das Thema sehr intensiv beraten und wird im Rahmen der Haushaltsb­eratungen Anträge einbringen“, kündigte Christian Horn (CDU) an. Jugendamts­leiterin Ute Schnur erklärte, dass aktuell 80 Plätze für Einjährige in Kindertage­sstätten zur Verfügung stehen, dass 75 Prozent der Zweijährig­en einen Platz bekommen und 98 Prozent der Drei- bis Sechsjähri­gen. 40 Plätze stünden für Kinder mit Behinderun­g bereit, diese Plätze zählten doppelt. Insgesamt 70 Flüchtling­skinder werden derzeit in den Kitas betreut. Ohne die Kindertage­spflege wären noch viel mehr zusätzlich­e Kitas erforderli­ch. Allein für Kinder unter drei Jahren stehen bei Tagesmütte­rn und –vätern im aktuell 175 Plätze zur Verfügung.

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FOTO: DPA Im Kaarster Stadtgebie­t mangelt es an Betreuungs­plätzen. Das soll nun geändert werden. In den nächsten vier Jahren sollen zwei neue Kindertage­seinrichtu­ngen gebaut werden.

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