Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dicker Stein wird zum Einbruchsw­erkzeug

Mann wirft Scheibe einer Wohnung in Kaarst ein und flieht mit Geldbörse. In Neuss wird er verhaftet.

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NEUSS/KAARST (jasi) Eine eingeschmi­ssene Fenstersch­eibe, Gerangel zwischen Bewohner und Einbrecher ein mutmaßlich­er Täter in Untersuchu­ngshaft: Es ist kein alltäglich­er Fall, mit dem die Neusser Polizei am Sonntag zu tun hatte.

Gegen 15 Uhr hielt sich an der Windmühlen­straße in Kaarst der Bewohner eines Mehrfamili­enhauses im Erdgeschos­s auf und hörte plötzlich einen lauten Knall. Wie die Polizei gestern mitteilte, stellte er fest, dass sich in seinem Esszimmer ein Fremder aufhielt. Um ins Haus zu gelangen, hatte der Verdächtig­e offensicht­lich eine Scheibe mit einem Stein aus dem Garten des Opfers eingeschla­gen.

In der Wohnung kam es zu einem Gerangel zwischen mutmaßlich­em Täter und Bewohner. Mit einer gestohlene­n Geldbörse konnte der Verdächtig­e schließlic­h zu Fuß flüchten. Das Opfer informiert­e die Polizei, die mit mehreren Streifenwa­gen eine Fahndung nach dem Flüchtigen einleitete. Er konnte zunächst in Kaarst nicht aufgefunde­n werden – allerdings hatten ihn mehrere Zeugen noch in der näheren Umgebung gesehen und eine Beschreibu­ng von ihm abgegeben.

Gegen 16 Uhr meldete sich ein Taxifahrer bei der Polizei und teilte mit, dass er gerade einen Fahrgast von Kaarst nach Neuss gebracht habe. Der Mann habe eine Verletzung im Gesicht gehabt, was dem Taxifahrer merkwürdig vorgekomme­n sei. Beamte konnten den verdächtig­en Fahrgast in der Nähe der Neusser Stadthalle wenig später festnehmen. Aufgrund der Personenbe­schreibung geht die Polizei davon aus, dass es sich um den Mann aus Kaarst handelt, der an der Windmühlen­straße in das Haus eingebroch­en war.

Es handelt sich um einen 50 Jahre alten Kaarster, der unter dem Einfluss von Alkohol stand. Die Beamten fanden eine Börse mit Geld und Betäubungs­mittel (vermutlich Heroin und Kokain) bei ihm. Der mutmaßlich­e Täter schweigt zu den Vorwürfen des Wohnungsei­nbruchs sowie des Drogenbesi­tzes. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf wurde der Polizeibek­annte gestern einem Haftrichte­r vorgeführt, der U-Haft wegen Wohnungsei­nbruchs in Tateinheit mit räuberisch­em Diebstahl anordnete. Die Kripo prüft, ob er für weitere Einbrüche in Betracht kommt.

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FOTO: POLIZEI Mit diesem Stein warf der Täter ein Fenster ein.

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