Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neusser Nistkasten-König hat jetzt mehr als 100 Vogelhäuser
NEUSS (jasi) Wenn Martin Neumann seine Nistkästen kontrolliert, entdeckt er manchmal kleine Überraschungen. 106 der kleinen Holzhäuschen hat der 79-Jährige mittlerweile rund um Uedesheim aufgestellt. In den vergangenen zwei Wochen kontrollierte, säuberte und dokumentierte er jedes einzelne. Das Ergebnis: 88 waren bebrütet. Die Vogelarten kann der Senior nur erahnen, in einigen Kästen fand er jedoch Meiseneier. Aber eben auch bereits zu Beginn erwähnt Überraschungen. „In drei Kästen habe ich Hornissennester gefunden“, sagt Neumann. In einem weiteren entdeckte er zudem kleine Mäuschen.
2014 startete der Naturfreund mit 22 Kästen aus Pressholz. „Aus Jux und Tollerei“, so Neumann. Doch er machte weiter und wurde im Laufe der Jahres sozusagen der Nistkasten-König von Neuss. Die neuen Modelle sind aus Massivholz und sollen wesentlich länger halten als die ersten. Diese gehen jetzt nämlich so langsam alle kaputt. „Ich habe sie in diesem Jahr zwar alle geflickt, 2018 werden ich aber wohl einige entfernen“, sagt Neumann.
Neue Kästen sollen in Zukunft aber keine hinzukommen. Mit den aktuell 106 ist er schließlich gut ausgelastet. Auch wenn er sich nur ein- mal im Jahr um sie kümmern muss. Aber da er bald 80 Jahre alt wird, bereitet er sozusagen schon die Übergabe an einen möglichen Nachfolger vor.
Denn Neumann hat eine detaillierte Liste erstellt, auf der er unter anderem aufführt, wo genau die jeweiligen Kästen hängen und welche im jeweiligen Jahr bebrütet waren. Die Arbeit könnte also nahezu nahtlos fortgeführt werden.
Eine Baugenehmigung hat Neumann nicht für die Häuschen zwar nicht, aber er habe bei der Stadt nachgefragt als er mit dem Projekt begann. Und sowohl von der Verwaltung als auch vom Naturschutzbund (Nabu) habe er ausschließlich positive Signale erhalten. Seine Motivation, die Häuser aufzustellen macht er auf Nachfrage schnell deutlich.
Auch aufgrund von Pestiziden, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, verhungern viele Vögel. Sie bekommen einfach nicht genug Nahrung“, so der 79-Jährige.
Es sei ein gutes Gefühl, etwas für die Natur zu tun – und an manchen Tagen hat sein Hobby eben sogar Überraschungseffekt.