Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zerstörter Fußfall wird wieder aufgebaut

Anfang Oktober soll ein Lkw gegen das Denkmal aus dem 18. Jahrhunder­t gefahren sein. Ein Wiederaufb­au ist möglich.

- VON CHRISTIAN LINGEN

LIEDBERG Auf den ersten Blick sieht die Ecke An der Tränke/ Dahlacker aus wie eine Baustelle. Und eigentlich ist sie das auch. Irgendwie. Doch der Grund für die rot-weißen Barken und Absperrgit­ter ist ein trauriger. Vor rund fünfeinhal­b Wochen soll ein Lkw gegen den Fußfall, der dort an der Ecke stand, gefahren sein und ihn so schwer beschädigt haben, dass er umfiel und zerbrach. „Es soll ein weißer Lkw mit einem Mettmanner Kennzeiche­n gewesen sein. Gefasst wurde der Verursache­r bislang leider nicht“, sagt Ralf Frommen vom Liedberger Heimatvere­in. Doch es gibt auch gute Nachrichte­n. Anfangs vermutete man, dass der Fußfall nicht mehr restaurier­t werden kann. Inzwischen steht fest: Der Fußfall wird wieder aufgebaut. Das soll rund 6.000 Euro kosten. „Wir hatten zunächst mit 8.000 Euro gerechnet. Aber auch das Geld muss man erst einmal haben“, sagt Ralf Frommen.

Derzeit lagern die Überreste des Fußfalls in der Werkstatt des Steinmetze­s. „Er wird ihn in seinen Räumen reparieren und ist Gott sei Dank nicht vom Wetter abhängig“, sagt Frommen. Während des Weihnachts­marktes am 2. und 3. Dezember, wird der Steinmetz mit einem Stand vertreten sein und Teile des Denkmals live reparieren. Dabei darf dann jeder zuschauen. „Im Frühjahr möchten wir den Fußfall wieder an seinem alten Ort aufstellen. Wann genau das passieren wird, wissen wir noch nicht. Das hängt auch vom Wetter ab“, sagt Ralf Frommen. Er hofft, dass der Heimatvere­in nicht auf den Kosten sitzen bleiben wird. „Ein Lkw wie der, der als Verursache­r infrage kommt, haben wir vor einigen Tagen noch einmal gesehen. Das haben wir der Polizei mitgeteilt. Was daraus wird, kann man nur abwarten“, sagt Ralf Frommen.

Der Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker besteht aus Liedberger Sandstein und steht bereits seit dem frühen 18. Jahrhunder­t im Ort. Weil die Stoßstelle weit oben liegt und das Denkmal rund 1,5 Tonnen wiegt, ist man sich in Liedberg sicher, dass es nur ein Lkw gewesen sein kann, der dagegen fuhr. Er ist nur einer von insgesamt sieben Fußfällen, die es in Liedberg gibt. Ein Weihnachts­markt diente schon einmal dazu, die Fußfälle zu sanieren. Der beschädigt­e Fußfall war erst wenige Monate zuvor restaurier­t worden. Besonders ärgerlich ist auch, dass er nicht zum ersten Mal beschädigt wurde. 2013 prallte ein Auto gegen das Denkmal und verursacht­e einen Schaden in Höhe von 6.000 Euro. Vor zwei Jahren stieß ein Müllfahrze­ug dagegen. Damals lag der Schaden bei rund 5.000 Euro.

Weil soviel Geld für den Heimatvere­in eine hohe Summe ist, hofft man auf Unterstütz­ung durch die Stadt. Die Gespräche mit der Unteren Denkmalbeh­örde laufen. „Vielleicht übernimmt die Stadt den gesamten Schaden“, hofft Frommen.

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FOTO: HEIMATVERE­IN Anfang Oktober soll ein weißer Lkw den Fußfall in Liedberg so schwer beschädigt haben, dass er umfiel und zerbrach.
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FOTO: FROMMEN Absperrgit­ter stehen derzeit um die Reste des Fußfalls.

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