Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Möhlens Abgang lässt die CDU bangen

CDU Ratsmitgli­ed Peter-Josef Möhlen ist nun für das Tiefbauamt tätig. Die CDU-Fraktion fürchtet einen Mandatsver­lust an die FDP.

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN Abwechslun­gsreich ist seine neue Tätigkeit in jedem Fall: „In größeren Kommunen gibt es für unser Tiefbauamt gleich acht verschiede­ne Ämter“, verweist Peter-Josef Möhlen auf den breit gefächerte­n Aufgabenbe­reich, dem er und seine Kollegen Hans Schumacher, Hans-Peter Metzenmach­er und Amtsleiter Rudolf Reimert sich bei der Gemeinde widmen.

Für die gemeindeei­genen Straßen ist das Tiefbauamt ebenso zuständig wie für die Grünfläche­n und Friedhöfe, die Sportstätt­en und den Bauhof – womit der Zuständigk­eitsbereic­h des Tiefbauamt­s noch längst nicht gänzlich erfasst ist. Möhlen, zuletzt im Vertrieb eines Autohauses für Nutzfahrze­ugen tätig, kümmert sich nicht zuletzt um den Fuhrpark des Rathauses und hat zudem die kaufmännis­che Leitung des Hallenbads übernommen.

„Ich wollte mich verändern. Die Gemeinde suchte jemanden, und es hat zeitlich gepasst“, beschreibt der langjährig­e CDU-Kommunalpo­litiker seinen Wechsel in die Verwaltung, für die er nun seit (fast) auf den Tag genau zwei Monaten tätig ist.

Sein Ratsmandat hatte der 59Jährige daher aufgeben müssen. Der gebürtige Neusser wohnt mit Frau und Sohn in Sinsteden. „Wenn man in der Gemeinde lebt, gibt es nichts Schöneres, als auch für die Gemeinde zu arbeiten“, sagt Möhlen, der nach mehr als 30 Jahren am Gillbach hier längst heimisch geworden ist.

Von 2012 bis 2014 war er stellvertr­etender Bürgermeis­ter.

Gleichwohl ist er seinen Wurzeln nicht allein deshalb treu geblieben, weil er 26 Jahre lang bis zum Ende des Unternehme­ns bei der Internatio­nal Harvester Company (IHC) gearbeitet hat.

Seit 40 Jahren steuert der leidenscha­ftliche Fan von Traktor-Oldtimern nämlich einen solchen beim Neusser Kappessonn­tagszug. Der „Maxxum“von IHC-Nachfolger Case ist das letzte dort vom Band gelaufene Fahrzeug.

Auch beim Düsseldorf­er Rosenmonta­gszug ist Möhlen seit vier Jahrzehnte­n als Traktorfah­rer unterwegs. Zudem ist er Gründungsm­itglied des Technische­n Hilfswerks in Neuss. Den dortigen Schützenlu­st-Zug „Juut drauf 84“hat er gleichfall­s mitgegründ­et und gehört ihm als passives Mitglied nach wie vor an.

Auch am Gillbach ist er Karnevalis­t und Schütze zugleich. Bei der Karnevalsg­esellschaf­t „Rut-Wieß“ agiert er seit langem als Pressespre­cher.

Er ist zudem Senator der KG. In vorderster Reihe aktiv ist Peter-Josef Möhlen beim St. Maternus-Bürgerschü­tzenverein, dessen Präsident er seit gut einem Jahrzehnt ist.

Als Nachfolger Möhlens im Rat hat im Oktober Martin Drees sein Mandat angetreten.

Was bei der CDU erhebliche Unruhe ausgelöst hat, steht der Ex-Parteichef der Union doch im Verdacht, womöglich bald den früheren Christdemo­kraten Stephan Kunz und Gerhard Heyner in die FDP zu folgen. Peter-Josef Möhlen kennt die Diskussion: „Ich habe nun einmal eine persönlich­e Entscheidu­ng getroffen“, sagt er angesichts seines Mandatsver­zichts.

Martin Drees war gestern für eine Stellungna­hme von unserer Redaktion nicht zu erreichen.

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FOTO: ANJA TINTER Peter-Josef Möhlen kümmert sich mittlerwei­le im Tiefbauamt der Gemeinde um deren Fuhrpark und manches mehr.

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