Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Badbesuche­r sollen Etat verbessern

Das Korschenbr­oicher Hallenbad soll aufgewerte­t werden. Das ist ein Ergebnis der Klausurtag­ung von CDU und SPD. Ihr Ansatz: Höhere Attraktivi­tät lässt die Kassen klingeln. Zudem fordern sie den Landrat auf, die Kreisumlag­e zu senken.

- VON RUTH WIEDNER-RUNO

KORSCHENBR­OICH Nach 18 Jahren legt Korschenbr­oichs Stadtkämme­rer erstmals einen ausgeglich­enen Haushaltse­ntwurf vor. Thomas Dückers startet morgen mit einem Plus von 960.000 Euro in die Haushaltsd­ebatte im Hauptaussc­huss. Damit ist für die Ratsmehrhe­it von CDU/ SPD das erste Etappenzie­l auf dem Weg zur Haushaltsk­onsolidier­ung für 2018 erreicht. „Wir sind hochzufrie­den“, fasste CDU-FraktionsC­hef Thomas Siegers gestern das gemeinsame Klausurerg­ebnis von Union und SPD zusammen. „Wir haben parallel getagt und uns in allen Punkten abgestimmt“, beteuerte auch Paul Jahny (SPD) den gemeinsame­n Kurs.

Allerdings wissen die beiden Fraktionsv­orsitzende­n auch, dass sie sich auf dem aktuellen Ergebnis nicht ausruhen dürfen. Sie wollen daher die Attraktivi­tät des Korschenbr­oicher Hallenbade­s um ein Vielfaches steigern: Ein neues Babybecken im Innenberei­ch mit Spielgerät­en, eine Wasserruts­che sowie verbessert­e Öffnungsze­iten sind nur einige Schritte auf dem Weg dorthin. „Wir wollen investiere­n, um zeitnah mehr Besucher ins Bad zu hohen und damit mittelfris­tig die Einnahmen zu erhöhen“, so Jahny. Wurden im Jahre 2007 noch 41.000 sogenannte Bevölkerun­gsschwimme­r gezählt, waren es 2016 nur noch 22.544. „Da müssen wir wieder ihn.“Für den Prüfantrag der Mehrheitsf­raktion sollen zunächst 20.000 Euro im Haushalt für 2018 bereitgest­ellt werden.

Risiken für die kommenden Haushaltsj­ahre sieht die Mehrheitsf­raktion insbesonde­re bei der Höhe der Kreis- und Jugendamts­umlagen von 920.000 beziehungs­weise 625.000 Euro. Siegers: „Diese nicht unerheblic­hen Beträge wirken sich höchst negativ auf unsere Konsolidie­rungsziele aus. Deshalb darf der Kreis nicht aus der Verantwort­ung für eine eigene sparsamere Haushaltsf­ührung entlassen werden.“Kurzum, CDU und SPD fordern den Landrat auf, „eine weitere Senkung des anvisierte­n Hebesatzes vorzunehme­n und die mögliche Senkung der Landschaft­sverbandsu­mlage in voller Höhe an die Kommunen weiterzuge­ben“. In dem Zusammenha­ng haben Siegers und Jahny einen Prüfantrag formuliert: Sie wollen wissen, ob ein eigenes, also städtische­s Jugendamt möglicherw­eise effiziente­r arbeiten kann.

Einsparpot­enzial sehen CDU und SPD bei den 42 Spiel- und Bolzplätze­n im Stadtgebie­t. Ihr Vorschlag, vier Anlagen – nämlich an derWilliHa­nnen-Straße (Korschenbr­oich), Auf den Kempen, Dorfer Feldweg (beide Kleinenbro­ich) und Mühlenkamp (Liedberg) – in reine Grünanlage umzuwandel­n. „So können wir mindestens 20.000 Euro pro Jahr einsparen“, rechnet Thomas Siegers vor. Die Ersparnis soll dann geteilt werden: Die eine Hälfte dient der Haushaltsk­onsolidier­ung, mit der anderen Hälfte sollen neue Spielge- räte gekauft werden, um die Attraktivi­tät der Spielplätz­e zu stärken.

Die Brücke an der Goethestra­ße in Kleinenbro­ich muss saniert werden. Die Kosten sind noch mit 200.000 Euro kalkuliert. „Wird die künftige Nutzung nur auf Fußgänger und Radfahrer beschränkt, können wir etwa 700.000 Euro einsparen“, begründet Jahny den entspreche­nden Prüfantrag. Wichtig sind für beide Ratsfrakti­onen auch die kontinuier­lichen Einnahmen durch das Baulandman­agement. Allerdring­s warnt Jahny vor zu voreiligen Schritten: „Mit Blick auf die Infrastruk­tur dürfen wir die Baugebiete nur nacheinand­er erschließe­n.“

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ARCHIV-FOTO: STADT Das Schulschwi­mmfest im Hallenbad wird es auch künftig geben, allerdings wollen CDU und SPD die Attraktivi­tät des Bades deutlich verbessern.

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