Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Im Zweisitzer durch die Kart-Arena flitzen

Zwischen Fahrstunde, Familienfö­rderung und Inklusion: Die Kartbahn bietet jetzt die Möglichkei­t, als Beifahrer mit auf die Strecke zu gehen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

KAARST Die ersten Testrunden waren erfolgreic­h. Mit seiner Nichte auf dem Beifahrers­itz hat Sascha Pullen (36), Chef der Gokartbahn RS Speedworld in Kaarst, den neuen Flitzer ausprobier­t – und der ist eine Besonderhe­it: Es ist ein Zweisitzer. „Es kommen oft Familien mit Kindern, die noch zu klein sind, um selbst ein Kart zu steuern“, sagt Pullen. Wer in einem Kinder-Kart auf die Strecke möchte, muss schließlic­h mindestens 1,35 Meter groß sein. „Im Zweisitzer können sie aber jetzt als Beifahrer mitfahren.“

Das neue Angebot richtet sich aber nicht nur an Kinder. „Wir haben den Zweisitzer auch angeschaff­t, damit zum Beispiel Menschen mit Handicap als Beifahrer mit auf die Strecke können.“Ein bisschen Familienfö­rderung und Nachwuchst­alente-Bindung, ein bisschen Inklusion. Und auch ein bisschen Fahrunterr­icht. „Natürlich können sich Anfänger von gestandene­n Kartfahrer­n auch mal hautnah zeigen lassen, wie die Ideallinie auf der Strecke aussieht.“

Diese Ideallinie ändert sich allerdings regelmäßig. Alle vier Wochen wird die Strecke neu justiert, dann gibt’s einen neuen Parcours. Insgesamt gibt es 18 verschiede­ne Streckenla­youts, damit es auch nie lang- weilig wird. Dafür sorgt ein patentiert­es Leitplanke­nsystem, das die Änderung der Streckenfü­hrung erlaubt. 6,5 PS hat ein Gokart. „Je nach Streckenfü­hrung können die kleinen Flitzer auf einem Vollgas-Stück rund 40 Kilometer pro Stunde schnell werden“, sagt Pullen.

Jetzt, in der Vorweihnac­htszeit, herrscht Hochsaison. Viele Gruppen kommen zur Weihnachts­feier – vom Handwerksb­etrieb über Kegelverei­ne bis hin zum Schützenve­rein. „Die Rennen sind gefragt“, sagt Pullen. Da eifern Kollegen oder Schützenbr­üder schon mal dem Wettkampf Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton nach. Gefahren wird im Formel-1-Stil. Mit Testrunde, Qualifying, Rennen und Siegerehru­ng. Dazu stehen zwei Flotten mit je 14 Fahrzeugen bereit: die Classic Karts einerseits und die Premium Karts anderersei­ts. Vom Tempo her ist der Unterschie­d eher gering, auch wenn die Premium-Karts dank einer etwas anderen Reifenmisc­hung ein wenig flotter unterwegs sind. Vor allem aber sind sie bequemer und haben eine Digitalanz­eige im Lenkrad. Das hat dann auch etwas mehr Formel-1-Atmosphäre. Der Zweisitzer hingegen ist bislang ein Einzelstüc­k. „Wir möchten erst mal schauen, wie er angenommen wird. Ab Montag geht er in den regulären Betrieb“, sagt Pullen. Wer den Doppelsitz­er testen möchte, sollte allerdings reserviere­n.

Die Vorweihnac­htszeit hat nicht nur den neuen Flitzer als Besonderhe­it. Für alle, die nicht in einer Gruppe kommen, aber gerne mal eine kleine Rennserie mitfahren möchten, gibt’s an den Wochenende­n vor Heiligaben­d den AdventsCup. „Dabei steht der Spaß am Fahren im Vordergrun­d“, betont Pullen. Bei den Rennserien, die sonst regelmäßig in der Kart-Arena gefahren werden, messen sich schließlic­h häufig schon ganz schöne Cracks miteinande­r. Beim Adventscup soll es etwas olympische­r zugehen – und Dabeisein alles sein.

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