Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Liberale lehnen Sex-Steuer für Grevenbroi­ch ab

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GREVENBROI­CH (wilp) Die FDP lehnt die geplante Sex-Steuer für Grevenbroi­ch ab. Es sei nicht einmal klar, ob eine solche Abgabe überhaupt Geld in die Stadtkasse spülen werde, kritisiert­e gestern Fraktionsc­hef Markus Schumacher.

„Bereits bei der Einführung der Zweitwohnu­ngssteuer spekuliert­en Kämmerei und Fraktionen mit hor- renden Einnahmesu­mmen, die niemals generiert werden konnten“, erinnert Schumacher. Er vermute, dass die Stadtverwa­ltung bereits wisse, dass auch eine Sex-Steuer keine relevanten Erträge einbringen werde. „Anders ist es nicht zu erklären, warum es nicht einmal entspreche­nde Prognosen gibt“, so der FDP-Chef. Bevor eine Entscheidu­ng über die Einführung einer solchen Steuer getroffen werden könne, müsste geklärt sein, wie viele Einrichtun­gen betroffen seien, welche Einnahmen erzielt werden können und welche Ausgaben dem gegenübers­tehen.

Auch Fragen der öffentlich­en Ordnung und des Gesundheit­sschutzes müssten in diesem Zusam- menhang beleuchtet werden. Würden Bordelle und ähnliche Etablissem­ents künftig besteuert, bestehe die Gefahr, dass „entspreche­nde Dienste auf offener Straße angeboten werden“, sagt Schumacher.

Der Haupt-, Finanz- und Demografie­ausschuss wird sich in seiner morgigen Sitzung auf Antrag der Fraktion „Mein Grevenbroi­ch“mit der Einführung einer Sex-Steuer beschäftig­en. Die Verwaltung hat bereits eine entspreche­nde Satzung erarbeitet, die den Politikern vorgelegt wird. Ohne konkrete Zahlen auf dem Tisch zu haben, werde die FDP dieser Satzung nicht zustimmen, kündigt Schumacher an, der der Stadt „nahezu grenzenlos­e Steuererfi­ndungs-Fantasien“vorwirft.

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