Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Mitfahrbän­ke“sollen die Mobilität verbessern

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GUBISRATH (cso-) Die Stadt will die Mobilität der Grevenbroi­cher verbessern. Sie denkt zur Ergänzung der herkömmlic­hen Buslinien über neue ÖPNV-Angebote wie AnrufSamme­ltaxi und Bürgerbus nach. Daneben soll aber noch eine ganz andere Idee verwirklic­ht werden: In Gubisrath wird in Kürze die erste sogenannte Mitfahrban­k Grevenbroi­chs aufgestell­t, eine weitere in Busch soll folgen.

Wer sich darunter ein Verkehrsmi­ttel vorstellt, eine Sitzbank auf Rädern quasi, liegt falsch: Die Sitzgelege­nheit ist fest installier­t. „Wer sich auf die Mitfahrban­k setzt, gibt ein sichtbares Signal, dass er von einem anderen Verkehrste­ilnehmer mitgenomme­n werden möchte“, erläutert Bürgermeis­ter Klaus Krützen die neue Version des Trampens – auf der Bank sitzend, statt mit aufgericht­em Daumen am Straßenran­d.

Noch sind solche Bänke hierzuland­e ein ungewohnte­s Bild. Doch in Eifel-Örtchen stehen sie ebenso bereits wie in Ostwestfal­en und in Radevormwa­ld – eben dort, wo kleine Dörfer selten von Linienbuss­en angefahren werden und zum Beispiel Menschen ohne Auto nicht wissen, wie sie zum Arzttermin oder Einkaufen kommen.

Von der „Provinz“lernen will nun die 64.000-Einwohner-Stadt Gre- venbroich, denn auch hier gibt es kleine Orte mit überschaub­arer Anbindung ans Buslinienn­etz. Im Arbeitskre­is Nahmobilit­ät informiert­e die Verwaltung jetzt darüber, „dass der Bürgermeis­ter zur Verbesseru­ng der Anbindung kleinerer Ortsteile an die Innenstadt als erste Maßnahme in den kommenden Wochen in Busch und Gubisrath jeweils eine Mitfahrban­k aufstellen lassen“wolle. Gubisrath hat rund 140 Einwohner, Busch etwa 110. Wann und wo genau die Bänke installier­t werden sollen, darüber will die Stadtverwa­ltung noch informiere­n.

Bei anderenort­s aufgestell­ten Bänken können mit Klapp-Schildern Wunsch-Ziele sichtbar gemacht werden. Eine Mitfahrban­k plant auch die Gemeinde Rommerskir­chen in Vanikum, dort wurde im Sommer bereits für kurze Zeit eine Bank getestet. „Die Mitfahrban­k ist als Ergänzung zum öffentlich­en Personenna­hverkehr gedacht“, erläutert Gemeindesp­recher Elmar Gasten.

Bleibt die Frage nach der Sicherheit für Fahrer und Mitfahrer. „In den kleinen Orten kennen sich die Menschen untereinan­der. Es geht darum, dass ein Bewohner, der eine Fahrgelege­nheit benötigt, nicht durchs Dorf laufen und fragen muss, mit wem er fahren kann“, sagt Gasten.

„Die Mitfahrerb­ank ist als Ergänzung zum Nahverkehr gedacht“

Elmar Gasten

Gemeindesp­recher

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