Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Finalgegne­r sind stets harte Brocken“

Der Vorsitzend­e und Trainer der Crash Eagles Kaarst über das Endspiel der Skaterhock­ey-DM und die Zukunftspl­äne.

- VON VOLKER KOCH

KAARST Gleich nach dem in der Verlängeru­ng erkämpften 7:6-Sieg beim HC Köln-West, mit dem die Samurai Iserlohn am Sonntagabe­nd den Einzug ins Finale um die Deutsche Skaterhock­ey-Meistersch­aft perfekt machten, schickte Spielertra­iner Marcel Bozé eine Kampfansag­e an die Crash Eagles: „Wenn wir diese Mentalität zeigen, wird es auch für Kaarst sehr schwer, gegen uns zu gewinnen.“

Georg Otten nimmt das gelassen. „Ein Finalgegne­r ist so oder so ein harter Brocken“, sagt der Trainer und Vorsitzend­e der Crash Eagles, Kaarst, die nach ihren beiden Siegen über die Miners Oberhausen (13:3, 9:4) zum zweiten Mal in Folge das Endspiel erreicht haben, das damit zum Aufeinande­rtreffen des Tabellener­sten mit dem Tabellenzw­eiten der Bundesliga-Normalrund­e wird. Vor der ersten Partie, die am Samstag, 2. Dezember, um 18 Uhr in der Kaarster Stadtparkh­alle angepfiffe­n wird, sprach die NGZ mit Georg Otten.

Herr Otten, haben Sie sich gefreut oder geärgert, als am Sonntagabe­nd Samurai Iserlohn als Sieger des zweiten Halbfinale­s feststand?

GEORG OTTEN Weder noch. Ein Finalgegne­r ist so oder so ein harter Brocken, das wäre im Falle von Köln nicht anders gewesen. Samurai Iserlohn ist schon ein hartes Los – aber wissen Sie, was das Schöne ist?

Verraten Sie es uns!

OTTEN Unsere Gegner haben ein genauso hartes Los erwischt. Wir sind gut aufgestell­t, das haben wir in der gesamten Saison und auch in den bisherigen Play-off-Spielen bewiesen.

Immerhin gab es da im Viertelfin­ale die Niederlage in Lüdenschei­d. Iserlohn hat am Sonntagabe­nd in Köln den elften Sieg in Folge gefeiert.

OTTEN Deshalb begegnen wir ihnen ja auch mit Respekt. Iserlohn ist eine kampfstark­e und vor allem routiniert­e Mannschaft. Und die Samurai sind wie wir eine reine Skaterhock­ey-Truppe, das heißt, beide Teams werden in den Finalspiel­en, von et- waigen Verletzung­en mal abgesehen, mit ihrer Bestbesetz­ung auflaufen und nicht auf ihre ’Eishockeys­pieler’ verzichten müssen. Das allein verspricht schon ein tolles Finale.

In dem Sie sich gleichwohl Titelchanc­en ausrechnen?

OTTEN Für uns sprechen drei Gründe. Iserlohn ist zwar routiniert, aber deshalb nicht so lauffreudi­g wie unsere durchweg junge Mannschaft. Das heißt, wir werden und müssen sie mit viel Tempo unter Druck setzen. Zweitens ist unsere Heimspielh­alle ein ganz starkes Pfund, mit dem wir wuchern können. Nicht umsonst sind wir da jetzt seit mehr als einem Jahr ungeschlag­en – bleiben wir es bis zum Saisonende, sind wir Meister.

Was macht denn die Stadtparkh­alle zur uneinnehmb­aren Festung?

OTTEN Sie hat genau die richtige Größe, um unser Spiel aufziehen zu können. Denn wenn du hohes Tempo gehen willst, brauchst du Platz, und den haben wir in Kaarst. Die Halle in Iserlohn ist klein, was wiederum einen Vorteil für die Iserlohner darstellt, denn so kann man leichter unsere Passwege zustellen.

Und der dritte Grund?

OTTEN Der dritte Grund ist die Entwicklun­g, die unsere Mannschaft genommen hat. Es war ja vor Saisonbegi­nn keineswegs abzusehen, dass wir, noch dazu als Tabellener­ster, wieder bis ins Endspiel um die Deutsche Meistersch­aft kommen. Doch die Mannschaft hat sich im Verlaufe der Saison gefunden, ist zu einer wirklich harmonisch­en und harmoniere­nden Einheit geworden. Das sehen Sie auch daran, dass alle Spieler bleiben.

Das müssen Sie genauer erklären.

OTTEN Nun ja, Play-offs hin oder her, wir haben natürlich schon Gespräche geführt, was die neue Saison angeht. Und da haben alle Spieler gesagt, dass sie in Kaarst bleiben wollen. So etwas schweißt natürlich zusammen, auch im Hinblick auf die Endspiele.

Von denen Sie, wenn nötig, zwei in der heimischen Stadtparkh­alle austragen dürfen.

OTTEN Richtig. Zwei Heimspiele sind natürlich ein Vorteil für uns, aber den haben wir uns durch Platz eins nach der Bundesliga-Runde auch hart erarbeitet.

 ?? NGZ-ARCHIVFOTO: -WOI ?? Georg Otten führt die Crash Eagles in Personalun­ion als Vorsitzend­er und Trainer. Unter seiner Regie erreichten die Kaarster zum zweiten Mal in Folge die Finalserie um die Deutsche Skaterhock­ey-Meistersch­aft, in der sie auf Samurai Iserlohn treffen....
NGZ-ARCHIVFOTO: -WOI Georg Otten führt die Crash Eagles in Personalun­ion als Vorsitzend­er und Trainer. Unter seiner Regie erreichten die Kaarster zum zweiten Mal in Folge die Finalserie um die Deutsche Skaterhock­ey-Meistersch­aft, in der sie auf Samurai Iserlohn treffen....

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