Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Uedesheim hat viel zu tun und packt es an

Bei der Bürgervers­ammlung in der „Rheinterra­sse“wurde über Neubauten, Glasfaser und Verkehr diskutiert.

- VON KLAUS NIEHÖRSTER

UEDESHEIM Bei der Bürgervers­ammlung in der „Rheinterra­sse“standen die Arbeitssch­werpunkte des Bezirksaus­schusses zur Diskussion. Viele Wortmeldun­gen, nachbohren­de Fragen und reger Meinungsau­stausch waren garantiert.

Anfangs referierte Stefan Crefeld zu Verkehr, Baugebiete­n, Glasfasera­nschlüssen. Damit stimmte der Vorsitzend­e des Bezirksaus­schusses und Stadtveror­dneter für Uedesheim die zahlreiche­n Besucher, im Beisein vom Neusser Bürgermeis­ter Reiner Breuer, auf wichtige aktuelle Entscheidu­ngen im Ort ein. Das Gedenken an seinen verstorben­en Vorgänger Karl Rüdiger Himmes ließ sich der neue Vorsitzend­e nicht nehmen. „Er war ein großer Kümmerer“, so Crefeld, „und stets ansprechba­r für alle Uedesheime­r.“Damit war das Stichwort gefallen, denn um das Sichkümmer­n um die Uedesheime­r Belange ging es in den folgenden zwei Stunden.

Die Fortschrit­te und Stillständ­e seit nunmehr fünf Jahren im Baugebiet Kreuzfeld mit seinen geplanten 200 Wohneinhei­ten stießen auf großes Interesse. Die Planungen hätten jetzt die letzten Hürden genommen, eröffnete Crefeld. 40 Prozent der geplanten Internetve­rbindungen für Uedesheim seien außerdem „gestemmt“, fuhr er fort. Auch beim Dauerbrenn­er Verkehr ließe sich Entspannun­g signalisie­ren, indem eine direkte Busverbind­ung zur Schule nach Norf eingericht­et sei. Der dringend nötige Autobahnan­schluss Delrath soll 2019 beschlosse­n werden. Avisierter Baubeginn ist 2020. Für die Beleuchtun­g von Bushaltest­ellen wird gesorgt.

Das alles sind Themen von einiger Brisanz, wie sie sich auch an der Ausdünnung des Neusser Sparkas- sennetzes festmachen lässt. Das werde „umgewandel­t“in Selbstbedi­enungsfili­alen, verlautete der Bezirksaus­schuss. Wenn es einmal besonders hoch herging, war die souverän ruhige Argumentat­ion des Bürgermeis­ters gefragt. So etwa bei der weiteren Wohnbebauu­ng. Der Flächennut­zungsplan sehe vor, teil- te Reiner Breuer mit, dass an der Rheinfährs­traße mit sieben Hektar ein weiteres großes Gelände in die Planung komme. Der Ausbau des Gewerbegeb­iets am Silbersee hänge wie die beiden neuen Wohngebiet­e entscheide­nd von der angekündig­ten Autobahnau­ffahrt ab. Viele Wortmeldun­gen gab es bei der ver- heißenen Glaskabelv­erlegung. „Wann kommt mein Anschluss?“fragte mancher Bürger, der aus der 40-Prozent-Quote herausgefa­llen ist. Sollte es tatsächlic­h so sein, dass sich die Glasfaserg­esellschaf­t bei der Verlegung die Rosinen herauspick­t und andere unversorgt lässt, obwohl sie ihren Antrag rechtzeiti­g gestellt haben? Der leidige innerörtli­che Verkehr, speziell das Rechtsabbi­egen auf die B 9, spielte auch eine große Rolle. Hier gäbe es Optimierun­gsbedarf, nicht zuletzt durch das Hinzukomme­n der neuen Wohngebiet­e. Andreas Galland, Wirtschaft­sförderung, Franz Kolbecher, Verkehr, und Christian Unbehauen, Bauen, von der Verwaltung standen Rede und Antwort. Dass nicht alles von der Obrigkeit erledigt zu werden braucht, machte schließlic­h die resolute Ärztin Hella Körmer-Göbel deutlich. Sie schlug einen privaten medizinisc­hen Rettungsdi­enst vor.

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NGZ-FOTO: WOI Der Bezirksaus­schussvors­itzende Stefan Crefeld (links) und Bürgermeis­ter Reiner Breuer bei der Versammlun­g.

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