Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Paradies auf dem Dezernente­nflur

Eine Ausstellun­g zeigt Werke der koreanisch­en Künstler Songnyeo Lyoo und Jeonghan Yun.

- VON RUDOLF BARNHOLT

NEUSS Auf dem Dezernente­nflur im Neusser Rathaus hat das Paradies konkrete Formen angenommen in Gestalt der Malerei von Songnyeo Lyoo. Neben diesen traditione­ll buddhistis­chen Bildern sind außerdem Werke von Jeonghan Yun zu sehen, die unter der Überschrif­t „Menge“stehen. Zwischen den Arbeiten der beiden koreanisch­en Künstler sind, wenn man sich genauer mit ihnen befasst, durchaus Schnittmen­gen erkennbar.

Bürgermeis­ter Reiner Breuer wies bei der Eröffnung der Ausstellun­g auf folgendes hin: „Wichtig ist, dass wir ein Bild davon geben, wie vielfältig die Kunst- und Kulturland­schaft in Neuss ist.“Außerdem verschmelz­e der Dezernente­nflur jetzt mit dem Bürgermeis­ter-Büro zu einer Ausstellun­gsfläche. Unter den Beschäftig­ten im Rathaus habe das schon zu lebhaften Diskussion­en geführt. Tenor: „Der Breuer ist mutig.“Die beiden koreanisch­en Künstler haben einen engen Bezug zur Quirinusst­adt. Seit 2016 arbeiten sie im Atelierhau­s Hansastraß­e unter dem Namen „ANEART 813“. Hinter dem Kürzel stehen die Geburtsjah­re: Er ist Jahrgang 81, sie 83.

Beide hatten an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach studiert nach Studien in Südkorea. Songnyeo Lyoo hatte sich in ihrer Heimat den Titel „Major of Buddhist-Art“erworben an einer Universitä­t in Seoul, die nur 15 Studenten im Jahr aufnimmt. Ihre Bilder spiegeln diese Ausbildung wider. Auf Reispapier entstanden beeindruck­ende Arbei- ten, wobei es immer wieder das Bild im Bild gibt. Da ist zum Beispiel eine menschlich­e Gestalt mit dem Kopf eines Hirsches zu sehen. Sein Geschlecht soll offenbleib­en und ist deshalb mit Blumen bedeckt. Die Umrisse von Kopf und Oberkörper wurden gefüllt mit paradiesis­chen Impression­en, mit Blumen, Wasser, Früchten, blauem Himmel – und Menschen, die nicht identifizi­erbar sind. Durch goldene Bänder ist alles Bad Moms 2, Dein Kino: 15.30, 18, 20.30 Uhr. Grefi: 18 Uhr. UCI Neuss: 17.15, 20 Uhr. Cars 3 - Evolution, UCI Neuss: 14 Uhr. Der Kleine Vampir, UCI Neuss: 14.30 Uhr. Detroit, Grefi-Kinocenter: 19.45 Uhr. Fack Ju Göhte 3, Dein Kino: 15, 17.30, 20 Uhr. Grefi: 17.30, 20.15 Uhr. UCI: 14, 17 Uhr. Happy Death Day, Dein Kino: 15.30, 17.45, 20.30 Uhr. Hexe Lilli rettet Weihnachte­n, Dein Kino: 15 Uhr. Grefi: 17.30 Uhr. UCI: 14.30 Uhr. Jigsaw, Grefi-Kinocenter: 20 Uhr. Justice League, Dein Kino: 15, 17.30, 20 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 14 Uhr. Justice League 3D, Dein Kino: 15.15 Uhr. Grefi-Kinocenter: 17.30, 20.15 Uhr. miteinande­r verbunden. Das ist auch an den Arbeiten ablesbar, die aus geometrisc­hen Formen bestehen und durch die Verbindung­en an ein Mobile erinnern. Jeonghan Yun malt und fotografie­rt. „Der Verlauf der Zeit und die Veränderun­g des Lichts sind seiner Ansicht nach interdiszi­plinär zu betrachten­de Prozesse, die nicht mehr problemlos im Einzelbild darstellba­r sind“, erklärte Susanne Ristow zur Eröffnung der Ausstellun­g.

Ein Paradebeis­piel dafür ist die Visualisie­rung des Zeitflusse­s anhand eines Fotos mit extrem langer Belichtung­szeit, aufgenomme­n vom Balkon seiner Kölner Wohnung aus. Das Gemisch der Farben im Verlauf eines Tages ergibt ein kräftiges Blau, die Sonne wirkt wie ein Kondensstr­eifen. Wie sich der Künstler „Menge“vorstellt, macht er auf verschiede­ne Weise deutlich: Da sind zum Beispiel die Netze, die er mit Farbtupfer­n versieht und schichtet. Oder die Farbstrich­e, mit dem Spachtel gezogen, die das Bild wie ein riesiges Mikado-Spiel aussehen lassen. Wie bei Songnyeo Lyoo gibt es auch hier eine Verbindung, die aus der Fülle eine Einheit macht.

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FOTO: GEORG SALZBURG Die Künstler Songnyeo Lyoo und Jeonghan Yun mit Bürgermeis­ter Reiner Breuer (v.l.) vor dem Bild „Paradis-Internal Garden“.

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