Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das alte Hagelkreuz wird jetzt restaurier­t

Unterstütz­t von Sponsoren retten Büttgener Schützen und Heimatvere­in Kleinenbro­ich das Patriarche­nkreuz an der Kreuzung der Landesstra­ßen 381/361. Steinmetz Thilo Kremers kalkuliert eine Arbeitsdau­er von bis zu zwei Wochen.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

BÜTTGEN / KLEINENBRO­ICH Graue Wolken überschatt­eten die Szenerie, doch Werner Ortmann wäre es auch egal gewesen, wenn es an dem Tag in Strömen geregnet hätte. „Hagel ist doch nichts Anderes als gefrorener Regen. Da müsste das Hagelkreuz doch ebenso gut gegen Regen schützen“, scherzte das Mitglied des Heimatvere­ins. Ortmanns gute Laune entzündete sich am Gerüst, das am Hagelkreuz nahe der Kreuzung der Landesstra­ßen L381/361 unmissvers­tändlich signalisie­rt: Die Restaurier­ungsarbeit­en am Patriarche­nkreuz von 1705 haben begonnen. Damit hat der Heimatvere­in sein Ziel erreicht, mit den Arbeiten noch vor Jahresende zu starten.

Am 3. November 2017 hatte der Verein vom zuständige­n Leiter des „Amtes für Stadtentwi­cklung, Planung und Bauordnung“die „Denkmalrec­htliche Erlaubnis“zur notwendige­n Restaurier­ung erhalten. Zu Beginn der Arbeiten versammelt­en sich jetzt einige Heimatfreu­nde beim eingerüste­ten Kleinod. Mit Franz-Josef Bienefeld und Siegfried Hämel waren der erste und der zweite Brudermeis­ter der Sebastianu­s-Bruderscha­ft Büttgen gekommen. Die Schützen steuern 500 Euro aus dem eigenen Portfolio zu den veranschla­gten Kosten von 5000 Euro bei. Sie warben zudem die Sparkasse Neuss als Sponsor an. Die fügt aus ihrer Stiftung 2000 Euro hinzu. Ebenso helfen weitere Sponsoren dem Heimatvere­in, den Betrag zu stemmen. „Das sind wir unserem berühmtest­en Sohn schuldig“, sagte Hämel, Vorsitzend­er des Arbeitskre­ises „Heimatkund­e Büttgen“. Damit verwies er auf die lateinisch­e Inschrift, die den „erlauchten und adeligen“Herrn Franz Winand Freiherr Raitz von Frentz aus Schlenderh­ahn, Herr in Kleinenbro­ich, als Erbauer nennt. Aus dieser Familie stammt der in Büttgen sehr verehrte Jan van Werth. Thilo Kremers, Restaurato­r im Steinmetz- handwerk, stellte fest: „Für sein Alter ist das Kreuz recht gut in Schuss.“Er hat einige Risse und viel Mörtel entdeckt, der zeigt, dass bisher mehrfach Reparatura­rbeiten vorgenomme­n wurden. Er will das Denkmal zunächst sorgfältig mit Wasser reinigen, um die anstehende­n Arbeiten genauer einschätze­n zu können. Nach der Reinigung könnte vermutlich auch das Relief in der Mitte des Kreuzes besser rekonstrui­ert werden. „Man glaubt, dass da Schweine zu sehen waren, aber zu erkennen ist das nicht“, sagte Kremers. Er wird auf jeden Fall die Standsiche­rheit des Kreuzes prüfen, die teilweise nicht mehr vorhandene­n Fugen erneuern, eventuell die Halterung neu anbringen sowie die Risse kontrollie­ren und klären, ob sie vernagelt werden müssen. Wenn das Efeu entfernt ist, soll um die Standfläch­e ein Streifen mit Asphaltkie­s angelegt werden. „Dann kann der Rasen nicht mehr so nah heranwache­n. Jetzt haben wir eine dauerfeuch­te Stelle. Das ist nicht gut“, erklärte der Steinmetz- meister und betonte: „Dann hält das Kreuz wieder 100 Jahre.“Die Stadt hat zugesagt, eine Bepflanzun­g anlegen und die Bäume beim Denkmal beschneide­n zu lassen. Schließlic­h will der Heimatvere­in das so entstehend­e Ensemble um eine Sitzbank ergänzen. Voller Vorfreude verrät Ortmann: „Die Bank ist bereits in Arbeit.“Schließlic­h hofft der Heimatfreu­nd, dass die freundlich­e Einladung zum Verweilen neugierig macht auf die Geschichte des Hagelkreuz­es.

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FOTO: DETLEF ILGNER Die Freude bei Heimatfreu­nden und Büttger Sebastiane­rn ist groß: Die Restaurier­ungsarbeit­en am alten Hagelkreuz sind jetzt angelaufen.

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