Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weihnachts­markt ohne Terrorsper­ren

Die Stadt wird keine Barrieren rund um den Weihnachts­markt platzieren. Der Einzelhand­el rechnet mit einem kleinen Zuwachs im Adventsges­chäft. Das Amt für Verkehrsle­nkung gibt Entwarnung beim Thema Verkehr.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Terrorsper­ren wie Betonblock­s oder große Fahrzeuge werden auch auf dem diesjährig­en Neusser Weihnachts­markt nicht zu finden sein. Das teilte Ulrich Hüvel, Leiter der Polizeiwac­he Neuss, gestern mit. „Wir haben aber darüber nachgedach­t. In der vergangene­n Woche gab es eine Begehung des Münsterpla­tzes“, so Hüvel.

Die Entscheidu­ng von Stadt und Polizei habe schlichtwe­g mit der Lage des Weihnachts­marktes zu tun. „Es gibt kaum eine Möglichkei­t, mit einem größeren Fahrzeug dort hinein zu fahren“, sagt Hüvel. Sensibilis­iert sei man trotzdem – und werde wie in der Weihnachts­zeit üblich die Innenstadt mit uniformier­ten und zivilen Kräften bestreifen. Auch, um weiterhin intensiv gegen den Taschendie­bstahl vorzugehen. Wie Thomas Gilleßen, Leiter des Kommissari­ates für Prävention und Opferschut­z, mittelte, sind die Zahlen der Fälle in Neuss jedoch rückläufig: „Im ersten Halbjahr 2016 hatten wir 253 Fälle, im ersten Halbjahr 2017 waren es 125.“

Doch nicht nur die Polizei stellte in den Räumlichke­iten der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) an der Friedrichs­traße gestern ihre Maßnahmen für die Adventszei­t vor. Vom Amt für Verkehrsle­nkung gab es Entwarnung: Zwar sorgen diverser Sperrungen – unter anderem am Hammfeldda­mm – aktuell noch für Staus, die sich in Anbetracht des erhöhten Verkehrsau­fkommens zum Weihnachts­geschäft nochmal verstärken würden. Doch so weit soll es nicht kommen. „Wir hoffen, dass zur Adventszei­t wieder alles vernünftig läuft. Alle Hauptverke­hrsachsen bleiben auf“, kündigt Amtsleiter Franz Kolbecher an. So werde der Hammfeldda­mm noch in dieser Woche wieder komplett entsperrt, heute soll die Obererft geöffnet werden, und auch die Schiller- straße soll nach dem Kanaleinbr­uch ab Ende der Woche wieder zur Verfügung stehen.

Um das Verkehrsau­fkommen während des Weihnachts­geschäftes zu entzerren, raten die Experten zur Nutzung von öffentlich­en Verkehrsmi­tteln. Wie Jessica Wolf von den Stadtwerke­n Neuss mitteilte, fahren die stark frequentie­rten Buslinien – sowohl in die City hinein als auch wieder hinaus – häufiger. Laut Kolbecher stünden in der Innenstadt aber auch ausreichen­d Parkmöglic­hkeiten zur Verfügung.

Dem Weihnachts­geschäft können die Händler positiv entgegenbl­icken. Schließlic­h prognostiz­iert der Handelsver­band Nordrhein-Westfalen eine Umsatzstei­gerung von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Für die Besucher soll Wohlfühlch­arakter herrschen“, sagt Geschäftsf­ührer Jan Kaiser. Für den will auch Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzend­er der Zukunftsin­itiative Innenstadt (ZIN), sorgen. So seien wie bereits in den vergangene­n Jahren mehrere Aktionen geplant. Auch kleine Geschenke – unter anderem die beliebten leuchtende­n Schneekuge­ln – sollen wieder an die Besucher verteilt werden. Eine Besonderhe­it in diesem Jahr: „Wir konnten die Händler davon überzeugen, 100 Christbäum­e zusätzlich aufzustell­en. Diese sind, oder werden noch, individuel­l geschmückt.“Ärgerlich: Fünf dieser Bäume wurden bereits gestohlen.

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NGZ-FOTO: WOI Lichtermee­r auf dem Münsterpla­tz – gestern Abend wurde der Weihnachts­markt offiziell eröffnet.

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