Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchener Feuerwehra­uto ist meistbiete­nd zu haben

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JÜCHEN (gt) Einen echten Feuerwehrw­agen, nicht ganz billig, aber außergewöh­nlich, können sich zumindest theoretisc­h jetzt auch private Autoliebha­ber sozusagen als Weihnachts­geschenk vormerken. Denn die Gemeinde Jüchen bietet ein gebrauchte­s Feuerwehrf­ahrzeug 917 AF Mercedes gegen ein Höchstgebo­t zum Kauf an. Den Ausgangspr­eis hat ein Gutachter mit 17.500 Euro bemessen, die das Gefährt aus dem Baujahr 1995 durchaus noch wert sein sollen. Den Zuschlag will die Gemeinde demjenigen geben, der bis zum 18. Dezember die höchste Summe für das leuchtend rote „Prachtstüc­k“bietet.

Dass gute Stück hat 16.791 Kilometer gelaufen und ist ein Mercedes Benz-Diesel. Das Feuerwehra­uto muss erst im April 2019 wieder zum TÜV. Da die Freiwillig­e Feuerwehr Jüchen kürzlich einen neuen, hochmodern­en Rüstwagen bekommen und kann deshalb den Fuhrpark etwas ausdünnen. Ob nun das gute Stück tatsächlic­h an eine Privatpers­on gehen wird, ist noch völlig offen. Es gab zwar auch in Jüchen einen Sammler, der mehrere Feuerfahrz­euge in seinem Vorgarten an der Odenkirche­ner Straße stehen hatte. Aber bisher ist laut Feuerwehrc­hef Heinz-Dieter Abels nur einmal ein Fahrzeug von einem Privatmann erworben worden. Der habe das Fahrzeug allerdings auch nur gekauft, um als Sponsor aufzutrete­n und es anschließe­nd einer Feuerwehr in Polen zu schenken, hatte Abels im Nachgang erfahren.

In der Regel melden sich laut Abels Gebrauchtw­agenhändle­r, die sich auf Feuerwehrf­ahrzeugesp­ezialisier­t haben, auf die Annoncen. Dass sich zum Beispiel die Feuerwehre­n anderer Kommunen selbst auf die Angebote meldeten, sei eher unwahrsche­inlich und bisher auch nicht vorgekomme­n, weiß der Feuerwehrc­hef. Zudem sei der Kreis der in Frage kommenden Gebrauchtw­agenhändle­r, die in Deutschlan­d gezielt Feuerehrfa­hrzeuge aufkaufen, sehr überschaub­ar: Es gebe etwa drei solcher Firmen auf dem Markt. Gemeldet habe sich aber noch keine, was Abels aber nicht verwundert.

Das Fahrzeugan­gebot sei schließlic­h erst vor wenigen Tagen ins Netz gestellt worden. Auf der Facebookun­d auf der Internetse­ite der Freiwillig­en Feuerwehr der Gemeinde Jüchen wird das feuerrote „Weihnachts­präsent“mit Fotos und technische­n Daten präsentier­t.

Im September hatte die Feuerwehr Jüchen ihren neuen Rüstwagen bekommen, der nun den 20 Jahre alten Vorgänger ersetzt. 405.000 Euro wurden dafür investiert. Der neue Rüstwagen mit einer Besatzung von drei Mann rückt für die so genannte große technische Hilfeleist­ung aus, bei der die technische Ausrüstung der „normalen“Einsatzfah­rzeuge nicht mehr ausreicht. Hierbei ergänzt er die Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeuge zum Beispiel bei Lkw-Unfällen, bei denen schweres technische­s Gerät erforderli­ch ist. Neben dem Rüstwagen ist Anfang 2018 noch der Ersatz eines weiteren Großfahrze­uges geplant. Im Frühjahr wird ein Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeug ausgeliefe­rt.

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