Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Henger de Bahn“: Darum ist es auf der Furth so schön
„Hinter der Bahn“wohnt der Neusser jenseits der Haupteisenbahnlinie im Quartier auf der Furth. Warum die drei Stadtbezirke so lebenswert sind, berichten zwei Vertreter des Initiativkreises Nordstadt.
Hans-Willi Arnold ist ein Further Urgestein und seit kurzem auch der Pressesprecher des Initiativkreises Nordstadt. Der 63-Jährige, der in dieser Funktion Geschäftsführerin Ingrid Schäfer entlastet, ist in seinem Stadtteil fest verwurzelt. Der ehemalige Sprecher der Kreispolizeibehörde weiß, warum es auf der Furth so schön ist: „Menschen, die nicht auf der Furth leben, finden sie vielleicht gar nicht so schön.“
Was sie vielleicht nicht wissen: „Mit über 40.000 Einwohnern ist die Furth der größte Stadtteil von Neuss, da machen andere eine eigene Stadt draus.“Aber Quantität ist nicht alles: „Jeder kennt jeden, jeder hilft jedem“, sagt Ingrid Schäfer. Es gebe eine sehr gute Mischung aus Geschosswohnungsbau und Einfamilienhäusern.
Und es gibt viel zu entdecken: Den sehenswerten, zum Teil aber unbekannten Schönheiten spürt seit Jahren die „Tour de Furth“nach. „Ich habe vor kurzem an der neunten ,Tour de Furth’, des Initiativkreises Nordstadt und der Neuß-Grevenbroicher Zeitung teilgenommen, die Gottfried Scheulen geleitet hat. Da sind wir zu Schrebergärten gekommen, die selbst ich als alter Further bislang nicht gekannt habe“, berichtet Arnold.
Während der zwölf Kilometer langen Radtour querte die Gruppe zehn der 14 Kleingarten-Anlagen der Nordstadt. Von der Anlage „Nordkanal“an der Viersener Straße bis zum Willi-Graf-Haus, wo sich eine Mobile NGZ-Redaktion unter der Moderation von Chefre- porter Ludger Baten anschloss, bei der Nordstadt-Themen diskutiert wurden. Ob Nikolausmarkt, Skulpturenpfad, „Tour de Furth“oder Kultur-Veranstaltungen jeglicher Art – der Initiativkreis bewegt vieles für die Further.
Was sonst noch das Leben „henger de Bahn“in der Neusser Nordstadt lebenswert macht: Das Jröne Meerke ist ein kleines Idyll. Das Naherholungsgebiet bietet nicht nur Picknickern ausreichend Gelegenheiten, einmal abzuschalten. Auch Sportler und Spaziergänger genießen regelmäßig die Atmosphäre am See. Zudem verfügt die Furth über eine gute Infrastruktur. „Hier gibt es alles, was man braucht: Kindergärten, alle Schulformen von der Grundschule bis zum Gymnasium, vielfältige und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, sogar ein Krankenhaus. Und wenn man mal in die Stadt will, kann man die sehr guten Busverbindungen nutzen“, erklärt Hans-Willi Arnold. Auch als Senior könne man hier sehr gut leben.
Arnold, der viele Jahre lang aktiver Schütze war und bereits als Edelknabe in kurzer Lederhose über Further Straße marschiert ist, will auch nicht unerwähnt lassen, dass die St.Sebastianus-Schützenbruderschaft Furth das zweitgrößte Schützenfest im Rhein-Kreis Neuss auf die Beine stellt. Außerdem werde das Vereinsleben großgeschrieben. Arnold selbst bringt sich übrigens auch für andere ein, und zwar nicht nur beim Initiativkreis Nordstadt: „Ich mache bei ,Kompass D’ mit – einer Initiative von Firmen aus dem Rhein-Kreis Neuss. Unser Ziel ist es, junge Migranten in Arbeit zu bringen.“Auch ein Besuch bei der Polizei steht dabei auf dem Programm.
Apropos „Polizei“: Die wird beim Further Nikolausmarkt von morgen an mit ihrem Mannschaftswagen präsent sein. „Die Beamten gehen auf die Kinder zu, lassen sie auch mal ins Polizeiauto einsteigen“, weiß der frühere Kollege.