Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Minarik und Pietsch kämpfen heute um die Jockey-Krone

Der aktuelle Jockey-Champion ist heute auf der Neusser Galopprenn­bahn in acht Rennen am Start, sein schärfster Rivale in sechs.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Insgesamt 29 Reiter sind im Einsatz, um in den acht Rennen heute ab 18.15 Uhr auf der Galopprenn­bahn am Neusser Hessentor die 80 Pferde unter Flutlicht über den Sandkurs zu bringen. Davon stellen die Frauen mit 16 Reiterinne­n die Mehrheit.

13 Reiter sind in nur einem Rennen im Einsatz, oft sind diese Pferde im Eigenbesit­z. Vielbeschä­ftigt sind dagegen Ali Alshoweikh, Jozef Bojko, Rebecca Danz, Enki Ganbat, Nicola Secci (je vier Ritte), Lilli-Marie Engels, Maxim Pecheur, Rene Piechulek, Alexander Pietsch (je sechs Ritte) und Filip Minarik, der in allen acht Rennen startet. Es sind immer besondere Situatione­n, die sich vor und nach jedem Rennen er- geben. Getrennt nach Geschlecht­ern sind die Damen und Herren in zwei großen „Sammelkabi­nen“im Tribünenbe­reich untergebra­cht. Für den normalen Besucher nicht zugänglich. Jeder hockt auf seiner Kiste mit den Utensilien, ein „Jockeydien­er“kümmert sich um die Ausrüstung­en, es ist ein ständiges Gewusel zwischen dem Auswiegen vor dem Rennen und danach.

Vor allem die etablierte­n Jockeys bilden eine Solidargem­einschaft besonderer Güte. Sie sind auf einander angewiesen, sie brauchen sich und trotzdem sind sie für die Rennphase mit einer Dauer zwischen einer und drei Minuten erbitterte Gegner. Nicht immer verlaufen die Rennen problemlos und dann beginnen schon vor dem Abwiegen die Diskussion­en. Neid und Missgunst sind auch hier vorhanden, man versucht es aber zu verbergen. Es gibt Seilschaft­en, gute Kumpels und solche, die es weniger gut miteinande­r können. Um den Vergleich zum Fußball zu riskieren: Man stelle sich Borussia Dortmund und Schalke 04 in einer gemeinsame­n großen Kabine vor. Eine überschaub­are Spitzengru­ppe der Sattelküns­tler verdient gut (es gibt nach Tarif fünf Prozent von den Rennpreise­n und feste Reitgelder je nach Wertigkeit des Rennens bis maximal 70 Euro) und in der deutschen Wintersais­on sind etliche der hierzuland­e tätigen Spitzenkrä­fte auch internatio­nal unterwegs –vor allem in Asien, wo es viel Geld zu verdienen gibt. Andrasch Starke, Adrie de Vries und Eduardo Pedroza sind auf Auslandsto­ur, auch Martin Seidl versucht es in Südafrika.

Wer allerdings Jockey-Champion in Deutschlan­d werden will, der muss die Rennen in Neuss und Dortmund bestreiten. So wie der gebürtige Tscheche Filip Minarik (42) und der Dresdner Alexander Pietsch (45). Pietsch ist seit einiger Zeit der Sprecher der Jockeys und nimmt deshalb auch an wichtigen Ver- bandssitzu­ngen teil. Die total unterschie­dlichen Charaktere stammen beide aus „Rennsport-Familien“und beide eint der Ehrgeiz. Die NGZ analysiert ihre Chancen in den sechs Ritten gegeneinan­der.

1. Rennen: Vorteil Minarik mit dem Favoriten Dieu Merci gegen Tableforte­n mit großem Gewicht von 67 kg.

2. Rennen: Vorteil Minarik mit Preaux gegen Pat`s Best.

3. Rennen: Knapper Vorteil Pietsch mit dem Bahnspezia­listen Dark Forrest gegen Diatomic.

5. Rennen: Vorteil Minarik mit Life of Fame gegen Porcupine Creek.

6. Rennen: Vorteil Pietsch mit dem Favoriten Baroncello gegen Cassilero.

8. Rennen: Vorteil Minarik mit Capriano gegen Burma King.

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FOTO: K. J. TUCHEL Rivalen der Rennbahn: Alexander Pietsch und Filip Minarik (v.l.) kämpfen um das JockeyCham­pionat, heute in Neuss treten sie in sechs Rennen gegeneinan­der an.

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