Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Drei Lokalduelle zum Rückrundenstart
Am vorletzten Bezirksliga-Spieltag vor der Winterpause stehen sich die Mannschaften des Rhein-Kreises in drei beziehungsweise in vier direkten Duellen gegenüber. Vor allem in Zons und Holzheim dürfte es dabei heiß hergehen.
RHEIN-KREIS Vor dem 18. Bezirksliga-Spieltag bewegt sich ein Großteil der heimischen Teams personell am Limit – und manch einer wünscht sich am liebsten sofort die Winterpause her. Zweimal müssen die acht Kreisvertreter aber noch ran, am Sonntag tun sie dies vorzugsweise in Lokalduellen.
Gruppe 1: FC Zons – SV Uedesheim. Es war ein verheißungsvoller Start: Aufsteiger Zons überraschte zum Auftakt mit einem hochverdienten 2:0-Sieg in Uedesheim und kam mit reichlich Rückenwind in die neue Saison. Da wussten Trainer Björn Haas und seine Schützlinge freilich nicht, dass sie fortan nur noch zwei von 15 Spielen gewinnen und die Hinrunde als Vorletzter beenden würden. „Damals waren wir sogar kurzzeitig Tabellenführer“, erinnert sich Haas, der das Spiel auch morgen mit aller Macht an sich reißen will: „Wir wollen im Derby richtig einen raushauen.“Als Signal ist daher auch seine vorzeitige Vertragsverlängerung um ein Jahr zu werten: „Die Mannschaft und ich sind ein echtes Team, die Arbeit macht mir trotz der Tabellensituation richtig Spaß. Das ist nicht immer üblich.“
TSV Bayer Dormagen – FC Büderich. Rein politisch gesehen ist auch das Dormagener Duell gegen die Meerbuscher ein Lokalduell. Ob der TSV am Sonntag zu Hause überhaupt antreten wird, ist angesichts der Wetterlage und der ohnehin arg strapazierten Fußballplätze am Höhenberg allerdings noch fraglich. Falls gespielt wird, befürchtet Trainer Frank Lambertz eine schwierige Aufgabe: „Personell sieht es bei uns überhaupt nicht gut aus, deswegen sehe ich leichte Vorteile bei Büderich.“Schließlich hat sich die junge Gästemannschaft um Trainer Dirk Schneider nach einem schwierigen Start kontinuierlich weiterentwickelt und steht aktuell bei fünf Siegen in Folge. „Die haben sich da un- ten ’rausgearbeitet und oben festbeißen können“, weiß Lambertz – ein Vorbild, dem er in der Rückrunde gerne folgen würde. Im Kreispokal sorgte der TSV unter der Woche für eine Überraschung, als er den Landesligisten VdS Nievenheim im Viertelfinale mit 3:2 schlug.
Gruppe 4: Holzheimer SG – DJK Gnadental. Im Kreispokal waren auch die beiden Teilnehmer des Neusser Stadtduells aktiv: Gnadental unterlag Landesligist Jüchen/ Garzweiler mit 0:2, Holzheim gewann in Uedesheim mit 2:1. Das hatte aber auch seinen Preis, HSGTrainer Guido van Schewick befürchtet weitere Ausfälle: „Ich musste in Uedesheim dreimal verletzungsbedingt wechseln, von daher weiß ich überhaupt nicht, welche Mannschaft ich am Sonntag zur Verfügung habe.“Im Aufstiegsrennen dürfen sich die Gastgeber bei weiterhin drei Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz aber keine Ausrutscher erlauben. „Wir wollen beide Spiele bis zur Winterpause gewinnen“, stellt van Schewick klar. Gegenüber Jörg Ferber ist nach dem 2:2 in Dilkrath, das eine Serie von fünf punkt- und torlosen Gnadentaler Spielen beendete, optimistisch: „Der Bann ist jetzt endlich gebrochen, jetzt möchten wir auch in Holzheim ’was mitnehmen.“
SV Bedburdyck/Gierath – SG Kaarst. Am ersten Spieltag zeigte der SV in Kaarst berauschenden Fußball und sendete mit dem 3:1Sieg ein erstes Ausrufezeichen. Gefühlt ist dieses Spiel allerdings Jahre her. Mit aktuell nur einem Punkt aus acht Spielen siecht der SV dahin. Selten zählt Trainer Thomas Schu- macher mehr als acht Spieler beim Training, im Winter könnten zudem mehrere Abgänge folgen. Ähnlich sieht es bei der SG Kaarst aus: „Auch ich muss Woche für Woche schauen, dass ich meine 13, 14 Mann zusammenkratze“, sagt Trainer Yasar Kurt, der sich wundert: „Das ist bei einem Kader von 28 Mann zu Saisonbeginn schon erstaunlich.“Die Gründe dafür sind mit studiums-, arbeits-, verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen vielschichtig und erklären, dass auch Kaarst derzeit deutlich hinter den Erwartungen steht. „Es wäre schön, wenn jetzt schon Winterpause wäre“, meint Kurt.
SSV Grefrath – TuS Grevenbroich. Grefrath ist aktuell neben Tabellenführer St. Tönis das heißeste Team der Liga. TuS-Interimstrainer Lars Faßbender geht also von einer Hammeraufgabe aus: „Die haben 25 Punkte aus neun Spielen geholt und werden dementsprechend selbstbewusst ohne Ende sein.“Sein Trainerdebüt ging beim 0:3 in Mennrath zwar deutlich verloren, dennoch soll seine Elf genau da weitermachen, wo sie dort aufgehört hat: „Die zweite Hälfte gibt uns Hoffnung. Wir haben uns vorgenommen, aus den zwei Spielen so viele Punkte wie möglich zu sammeln.“