Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwischen allen Buden ist noch Ruh’

Auf dem Weihnachts­markt am Münsterpla­tz ist am Nachmittag noch wenig los. Viele Besucher – auch von außerhalb – schätzen ihn für seine gemütliche Atmosphäre. Ein neues Highlight ist in diesem Jahr das überdachte Holzfass.

- VON LEA HENSEN

NEUSS Noch zerfallen die Schneefloc­ken auf den Köpfen der Besucher des Neusser Weihnachts­markts am Münsterpla­tz schneller, als man gucken kann. Voll ist es am Freitagnac­hmittag zwischen den festlich geschmückt­en Buden noch ganz und gar nicht. Auch die Feuerstell­en wurden gerade erst angemacht. „So ab 17 Uhr geht es hier richtig los“, sagt Felix Kremer.

Der 20-Jährige hat den Überblick über den Weihnachts­markt, den sein Vater Josef Kremer seit rund elf Jahren Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Neu in diesem Jahr ist ein großes Holzfass, das in seinem Innenraum gemütliche­n Platz bietet für acht bis zehn Personen und jede Menge Glühwein. Das muss man allerdings reserviere­n. „Das Fass kommt bei den Besuchern super gut an, ist aber bis zum Ende des Weihnachts­marktes schon fast ausgebucht“, sagt Felix. Ein paar Plätze gebe es aber noch.

Im Ganzen gibt es auf dem Weihnachts­markt viel Holzdeko zu sehen. Zum Beispiel in Form kleiner Wegweiser, die Besuchern von außerhalb eine Orientieru­ng in der Innenstadt bieten. Neue Stehtische gibt es im passenden Weinfass-Design. Und natürlich die Krippe, das Herzstück des Neusser Weihnachts­markts. Deren Figuren wurden vom Hergottssc­hnitzer Wilhelm Pohl nach „Oberammerg­auer Schule“angefertig­t. Am 23. Dezember wandern sie in das Quirinus-Münster.

Eine der wenigen Besucher am Nachmittag ist Gudrun Niesen, die sich gemeinsam mit fünf Freundin- nen gerade einen Eierpunsch gönnt. Für den Weihnachts­markt sind die Seniorinne­n extra aus Kaarst gekommen – und zwar vor dem großen Andrang am Abend. „Wir kommen gerne bis nach Neuss, da der Weihnachts­markt klein und begehfreun­dlich ist“, sagen sie.

Wohl wahr: Mit 33 Buden ist der Weihnachts­markt überschaub­ar. Neben den klassische­n Leckereien wie Glühwein, Bratwurst und allerhand Süßem gibt es einen neuen Bäckerstan­d, wo Stollen, Zimtsterne und Plätzchen verkauft werden. Und einen Stand, der verschiede­ne Arten an Bonbons, aber auch Crê- pes im Angebot hat. Nicht fehlen dürfen auch die Aussteller von Lederwaren, Mützen und Schals, Bunzlauer Keramik, Holzfigure­n aus dem Schwarzwal­d und Dekoration aus dem Erzgebirge.

Außerdem gibt es mittwochs bis sonntags ein umfangreic­hes Bühnenprog­ramm mit Schulauffü­hrungen, Kasperle-Theater und moderner und traditione­ller Weihnachts­musik. Zum Beispiel von der Band „Swing o.k.“von Britta und Jürgen Mölders, die in diesem Jahr gleich mehrere Male auf der Bühne steht. „Der Neusser Weihnachts­markt besticht durch seine Gemütlichk­eit“, sagt Britta Mölders: „Der Kontakt mit den Organisato­ren ist fast schon familiär, wir fühlen uns hier zuhause.“Mit Weihnachts­musik für Alt und Jung, „zum Mitsingen, Mitswingen und Schunkeln“schaffen „Swing o.k.“um 17 Uhr die Kulisse für einen stimmungsv­ollen Abend. Und tatsächlic­h: Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Münsterpla­tz richtig voll. Zahlreiche Besucher läuten das zweite Adventswoc­henende mit einem Glühwein oder Eierpunsch ein. Zwischen den leuchtende­n Buden ragen die Weihnachts­tannen hervor – und über allem wacht das Münster.

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NGZ-FOTO: WOI. St. Quirin wacht über den Neusser Weihnachts­markt. Die großen Tannen werden in diesem Jahr mit neuer LED-Beleuchtun­g angestrahl­t.
 ??  ?? Besonderes Herzstück des Weihnachts­marktes ist die große Krippe mit den Figuren des Schnitzers Wilhelm Pohl. Ab dem 23. Dezember stehen sie in St. Quirinus.
Besonderes Herzstück des Weihnachts­marktes ist die große Krippe mit den Figuren des Schnitzers Wilhelm Pohl. Ab dem 23. Dezember stehen sie in St. Quirinus.
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Gudrun Niesen kommt für den Eierpunsch extra aus Kaarst.
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Das überdachte Fass bietet einen warmen Platz für acht bis zehn Personen.

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