Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zehn Einwände gegen neuen Rheindeich am Reckberg

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UEDESHEIM (-nau) Der Deichverba­nd Uedesheim tagt am Dienstag kommender Woche. Ein Thema, das dieses Gremium beschäftig­en wird, rief jetzt auch der Bezirksaus­schuss Uedesheim auf: die Sanierung des Rheindeich­es „Am Reckberg“. Seit dem Start des Planfestst­ellungsver­fahrens im März hatte man vor Ort nichts mehr in dieser Sache gehört und pochte jetzt auf einen Sachstand. Denn spätestens 2020 soll der neue Deich in Betrieb genommen werden und damit eine Schwachste­lle im Hochwasser­schutz beseitigt sein. 600.000 Euro sind dafür vorgesehen.

Das angeschobe­ne Planverfah­ren ist die Voraussetz­ung, um überhaupt Baurecht zu schaffen. Nachdem das Vorhaben im Frühjahr bekannt gemacht worden war, machten nicht weniger als zehn Behörden Einwände – und eine Privatpers­on. Diese Einwände muss der Deichverba­nd nun prüfen und mit einer Stellungna­hme versehen. Erst nach einem ebenfalls vorgeschri­ebenen Erörterung­stermin kann dieser Verfahrens­schritt beendet werden und der Deichverba­nd mit der Bauvorbere­itung beginnen.

Der 300 Meter lange Altdeich zwischen der A 46 im Süden und der Straße am Reckberg hat drei entscheide­nde Schwachste­llen: Er ist zu steil, er ist – gemessen an einem sogenannte­n Jahrhunder­thochwasse­r – nicht hoch genug, und er ist im Aufbau nicht homogen genug.

Eigentlich war schon für 2015 geplant, den alten Deich abzutragen und neu aufzuwerfe­n, doch entschied sich der Deichverba­nd am Ende dafür, im Schutz des alten einen neuen Deich aufzubauen. Damit erklärte der Deichgräf Gerd Eckers schon im Frühjahr die entstanden­e Verzögerun­g.

Da im Vorfeld des Reckberg, der in der Römerzeit Teil der Grenzbefes­tigung Limes war, archäologi­sche Funde nicht ausgeschlo­ssen werden, können Archäologe­n bei dem nun ausgewählt­en Verfahren in Ruhe ihren Untersuchu­ngen nachgehen. Über diese Untersuchu­ngen möchte der Ausschuss zu gegebener Zeit informiert werden.

Der alte Deich soll grundsätzl­ich erhalten bleiben, da er ökologisch wertvoll sei. Er soll allerdings durchstoch­en, also geöffnet werden.

„Erst war geplant, den Deich abzutragen und neu aufzuwerfe­n“

Gerd Eckers

Deichgräf

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