Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Alte Post sucht Tanz-Talente

Für die neue Produktion „High School Musical“, die im September Premiere feiern soll, hat es am Samstag ein erstes Casting für die Tänzer gegeben. Rund 20 Bewerber hatten sich gemeldet – doch es mangelt noch an Männern.

- VON CLAUS CLEMENS

NEUSS Samstagmor­gen in der Neusser Innenstadt. Bei Schneerege­n und eisglatten Wegen sind nur wenige Fußgänger unterwegs. Ganz anders im Kulturforu­m Alte Post. Bereits um 10 Uhr ist der Tanzsaal des Hauses voll mit jungen Menschen. Sie sind zum Tanz-Casting erschienen für die neue Produktion „High School Musical“, die im September Premiere feiern soll. Empfangen werden sie von Hans EnnenKöffe­rs, dem Leiter des Hauses, und der Choreograp­hin Tanja Emmerich. Jeder Bewerber ist zunächst nur eine Nummer, mit einer Sicherheit­snadel geheftet an das vorgeschri­ebene Sportoutfi­t. Erst im Laufe des Trainingst­ages werden die Erfolgreic­hen unter den Bewerber mit Namen angesproch­en. Tanja Emmerich stellt ihre Assistenti­n Justine Ritters als „Dance Captain“vor. Dann geht es los. „Ich habe schon einige bekannte Gesichter gesehen, das freut mich sehr“, begrüßt die Choreograp­hin ihre Aspiranten. „Aber auch die Neuen sind herzlich willkommen“. Zunächst gibt es ein Aufwärmtra­ining, „damit alle runterfahr­en, das heißt, die Nervosität abbauen.“

Der amerikanis­che Fernsehfil­m „High School Musical“stammt aus dem Jahr 2006. Hauptfigur­en sind der Basketball­er Troy Bolton und das Mathematik­talent Gabriella Montez. Ihre Gegenspiel­er sind die Geschwiste­r Sharpay und Ryan. Auch in dem Film geht es zunächst um ein Casting, nämlich für das traditione­lle Wintermusi­cal der Schule. Neben den Hauptrolle­n gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Einzelfigu­ren, so dass man auch in Neuss auf zahlreiche Mitspieler setzt. Für das Tanzcastin­g haben sich annähernd zwanzig Bewerber zwischen 15 und 24 Jahren gemeldet. Alle Bewerber sollen aber auch singen können. „Zusätzlich brauchen wir noch zwei Lehrer, die etwa 30 Jahre alt sein sollen“, erläutert Emmerich. Und es mangelt an Jungs. Da muss wohl noch ein weiterer Aufruf gestartet werden.

Dem Aufwärmtra­ining folgen erste Anweisunge­n, um das individuel­le Können zu zeigen. Inzwischen hat auch der laienhafte Beobachter sehen können, wo der Unterschie­d zwischen spontaner Tanzfreude und ausbaufähi­gem Talent liegt. Die 19-jährige Sunita Steuber und der gleichaltr­ige Gereon Breuer etwa werden bereits früh nicht mit Nummern, sondern ihren richtigen Namen angesproch­en. Tatsächlic­h haben die beiden Neusser Studenten bereits bei einer früheren MusicalPro­duktion mitgespiel­t, kennen sich gut und wissen, wie die Sache läuft. Warum opfern sie ihre Zeit für eine anstrengen­de Probenarbe­it? „Vor allem, um neue Leute kennenzule­rnen“, da sind sich beide einig. Gereon ergänzt: „Wenn dann irgendwann das Endprodukt fertig ist, dann ist man stolz auf die eigene Leistung. Das fertige Musical nur als Zuschauer zu erleben und nicht dabei gewesen zu sein, das würde mir nicht gefallen.“Sunita und Gereon haben verinnerli­cht, was Hans Ennen Köffers nach 20 Jahren Neusser Musicalwoc­hen erneut betont: „Die Probenarbe­it verlangt Disziplin, und wer die nicht aufbringt, ist bei uns fehl am Platz. Entspreche­nd melden sich auch nur Leute, die Einsatz bringen und viel lernen möchten.“Das wird auch an diesem Samstagmor­gen deutlich. Nach einer wirklich anstrengen­den Stunde klatscht Tanja in die Hände: „Das war nur zur Einstimmun­g. Ab jetzt geht es erst richtig los.“

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NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Beim Casting für das Musical musten die jungen Bewerber ihr Können unter Beweis stellen.

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