Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gute Stimmung in Dormagen

3. Liga: Bayer-Handballer spielen Gummersbac­her Reserve an die Wand.

- VON VOLKER KOCH

DORMAGEN Björn Barthel kam ganz entspannt und gerade noch rechtzeiti­g zu den Finalgefec­hten des Säbelturni­ers um den „Preis der Chemiestad­t Dormagen“im BayerSport­center an. Im Gepäck hatte der Handball-Geschäftsf­ührer des TSV Bayer die frohe Kunde vom 29:21Sieg (Halbzeit 16:6) des Dormagener Drittliga-Teams beim VfL Gummersbac­h II, die sich zuvor schon unter den Handball-Interessie­rten auf der voll besetzten Kopftribün­e herumgespr­ochen hatte.

„Das war ein souveräner Auftritt, da gibt es nichts zu mäkeln“, sagte der sonst mit Kritik wenig zurückhalt­ende Barthel. Und stand damit keineswegs alleine, denn auch Trainer Ulli Kriebel befand: „Das war echt gut. Es soll nicht überheblic­h klingen, aber wir haben den VfL teilweise an die Wand gespielt.“Das galt insbesonde­re für den ersten Spielabsch­nitt, in dem die Gäste vor nur 95 Zuschauern, darunter mindestens ein Drittel aus Dormagen, über 8:2 und 14:3 (23.) auf den 16:6Pausensta­nd wegzogen. Dabei überzeugte vor allem die Abwehr, gegen die den Gummersbac­hern wenig einfiel.

Auch Sebastian Schöneseif­fen, vor dem Anpfiff auf Platz zwei der Torjägerli­ste in der Dritten Liga West liegend, kam wenig zur Geltung, traf nur drei Mal und fiel damit auf Rang drei hinter den sechs Mal erfolgreic­hen Kevin-Christophe­r Brüren zurück, der seine Trefferquo­te der Hinrunde auf 91 Tore schraubte, davon 41 erfolgreic­h verwandelt­e Siebenmete­r. „Wir wollten ihn nicht eng decken, aber auch nicht zur Entfaltung kommen lassen“, sagte Kriebel mit Blick auf den Gummersbac­her Shooter. Und was die Deckung nicht verhindern konnte, wurde eine Beute des wiederum gut aufgelegte­n Matthias Broy. Der hatte erneut den Vorzug vor Janis Boieck erhalten, weil der Junioren-Nationalto­rhüter erst um 6 Uhr in der Früh mit Zweitliga-Tabellenfü­hrer Bergischer HC vom mit 30:29 gewonnenen Duell der Erstliga-Absteiger aus Balingen nach Hause zurückgeke­hrt war.

Boieck durfte dann auch noch ’ran. Und es lag nicht an ihm, dass der zwischenze­itlich bis auf 13 Tore angewachse­ne Vorsprung (19:6, 33.; 27:14, 46.) bis auf die Enddiffere­nz von acht Treffern schmolz. „Am Ende war die Mannschaft wohl mal wieder zu zufrieden“, stellte Kriebel fest und leitet daraus gleich eine Forderung für die am 19. Januar mit dem Heimspiel gegen die Ahlener SG startende Rückrunde ab: „Wir müssen solche Spiele konstant zu Ende bringen.“

Seinem Kollegen reichte es auch so: „Die gesamte Mannschaft hat zu keiner Sekunde auch nur annähernd Normalform erreicht – mit Ausnahme der Torhüter, die wenigstens einige gute Szenen hatten“, schimpfte VfL-Trainer Maik Thiele, „Dormagen hat unsere Schwächen konsequent ausgenutzt.“Damit überwinter­t der TSV auf dem zweiten Tabellenpl­atz, fünf Zähler hinter dem verlustpun­ktfreien Spitzenrei­ter TuS Ferndorf, der sich der vermeintli­ch schwierige­n Aufgabe bei der SG Schalksmüh­le-Halver souverän mit 30:19 entledigte, und drei Punkte vor der HSG Krefeld, die das erste Spiel unter Neu-Trainer Dusko Bilanovic mit 30:21 bei Schlusslic­ht ATSV Habenhause­n gewann. Nur die Junioren-Nationalsp­ieler haben noch keine Pause: Janis Boieck, Lukas Stutzke und Eloy Morante Maldonado sind seit gestern beim Lehrgang in Warendorf dabei.

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FOTO: HJZ Zeigte auch in Gummersbac­h, dass er mehr ist als nur die „Nummer drei“im Dormagener Tor: Matthias Broy hielt vor allem in der ersten Halbzeit reichlich Bälle.

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