Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tristesse in Korschenbr­oich

3. Liga: Auch im achten Heimspiel bleiben die Handballer des TVK ohne Erfolg.

- VON SOPHIE RHINE

KORSCHENBR­OICH Lange Gesichter in der Korschenbr­oicher Waldsporth­alle: Trotz guter erster Hälftemuss­te sich der TVK erneut geschlagen geben. Mit 25:31 verlor das Team von Ronny Rogawska gegen die Bergischen Panther und überwinter­t auf dem vorletzten Tabellenpl­atz.

Während die Panther ihren Auswärtssi­eg hüpfend mit ihren Fans feierten und Trainer Marcel Butz von der „Krönung eines überaus erfolgreic­hen Jahres“sprach, saßen die Korschenbr­oicher noch etwas ungläubig auf ihren Bänken. Zwar waren nur 200 Zuschauer zum letzten Heimspiel der Hinrunde gekommen, aber sie bekamen zumindest eine Halbzeit lang eine durchaus ansprechen­de Leistung zu sehen und durften lange auf den ersten Heimsieg hoffen. „Wir haben genau so angefangen, wie wir es uns vorgenomme­n hatten“, kommentier­te Ronny Rogawska den Start seiner Jungs. „Wir haben sehr viel richtig gemacht, aber durch eigene Fehler den Gegner wieder ins Spiel zurückgebr­acht.“13 Minuten lang lief alles nach Plan, die Korschenbr­oicher standen hinten kompakt und hatten in Keeper Max Jäger einen guten Rückhalt. Vorne fanden sie bei der unorganisi­erten Abwehr der Panther immer die Lücke und setzten sich Tor um Tor auf 9:4 ab.

Mit einem verworfene­n Siebenmete­r kam dann der Bruch ins Spiel des TVK: Sofort zeigte sich die Verunsiche­rung der Spieler, die Angriffe wurden nicht mehr geduldig zu Ende gespielt und durch eigene Fehler lud man die HSG zu schnel- len Gegentreff­ern ein – nur drei Minuten später war die komfortabl­e Führung verspielt. „Da fehlt dann einfach das Selbstvert­rauen und die Erfahrung“, sagte Rogawska. „Aber wir haben zu unserer Linie zurückgefu­nden und konnten das Spiel noch ausgeglich­en gestalten.“Zur Pause führte der TVK wieder knapp mit 16:15. Die Panther stellten dann auf eine 5:1-Deckung um, womit die Korschenbr­oicher nicht gut zurechtkam­en, was zu lediglich neun Toren in der zweiten Halbzeit führte. Bis zur 39. Minute war die Partie mit 21:21 noch offen, dann zogen die Gäste davon und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. „Wir haben die Tore einfach nicht mehr gemacht“, benannte der Coach den Grund. „Die Panther waren cleverer, wir wurden ungeduldig und haben es uns selber schwer gemacht.“

Mit 3:27 Punkten steht der TVK auf dem vorletzten Tabellenpl­atz, punktgleic­h mit Schlusslic­ht Habenhause­n – dem ersten Gegner nach der Winterpaus­e. „Wir müssen uns jetzt von der Hinrunde erholen, um frischer und erfolgreic­her ins neue Jahr zu starten“, so Rogawska. „Wir wollten uns unbedingt mit einem Sieg verabschie­den, für die Fans, aber auch um uns selber Hoffnung zu geben.“Die Hoffnung auf den Klassenerh­alt am Saisonende wird von Spiel zu Spiel kleiner, ist aber noch da: „Die werden wir nicht aufgeben“, stellte Jenny Hamacher von den Supportern klar. „Es ist eine schwere Saison, aber sie ist noch lang. Und wir stehen immer zu 100 Prozent hinter der Mannschaft.“

Diese 100 Prozent fehlen allerdings auf dem Feld: „Es sind immer die gleichen Fehler“, kritisiert Kreisläufe­r Aaron Jennes. „Es fehlt die letzte Konzentrat­ion und der letzte Einsatzwil­le.“„Es ist wieder mal sehr doof gelaufen“, ergänzte Rückraumsp­ieler Steffen Brinkhues. „Haste einmal Scheiße an der Hand, dann haste Scheiße an der Hand. Aber aufgeben werden wir nicht.“

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NGZ.FOTO: ANJA TINTER So frei wie Steffen Brinkhues hier kam der TVK im zweiten Durchgang kaum zum Abschluss und musste die nächste Niederlage einstecken.

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