Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

ChemCats sind für Tigers eine Nummer zu groß

Im Achtelfina­le des DBBL-Pokals unterliegt der Zweitligis­t dem Erstligist­en Chemnitz erwartungs­gemäß mit 51:76.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die Bewegungst­herapie in der Ligapause zwischen den beiden Punktspiel­en zum Jahresabsc­hluss gegen TuSLi Berlin (63:65) und die Bergischen Löwen am kommenden Sonntag verlief für die TG Neuss Tigers genau so, wie sich das Trainerin Janina Pils vorgestell­t hatte. Im Achtelfina­le des DBBL-Pokals spielte der Zweitligis­t über weite Strecken der Partie ganz nett mit, hatte im Duell mit dem turmhoch favorisier­ten Erstligist­en ChemCats Chemnitz letztlich aber keine Chance und unterlag vor heimischem Publikum erwartungs­gemäß mit 51:76 (Halbzeit 30:36).

„Was soll ich zu diesem Spiel sagen?“fragte Janina Pils entspannt. „So sieht das halt aus, wenn ein Erstligist mit seinen Profis gegen ein Team aus der 2. Liga spielt.“Und wenn der Außenseite­r dann auch noch ohne seinen zweiten US-Import (Briana Williams) auskommen muss, sinken die Chancen auf den Nullpunkt. Auch die im Training umgeknickt­e Inga Krings fehlte. Ob bei der 22-Jährigen ein Band im Sprunggele­nk gerissen ist, stellt sich erst heute heraus. Das in dieser Saison wieder zum Zweitliga-Kader gestoßene Eigengewäc­hs kennt das Prozedere schon. „Ist ja immer derselbe Fuß.“Die Gäste hatten sich am Samstagabe­nd mit dem Blick aufs Wetter spontan dazu entschiede­n, die Nacht am Rhein zu verbringen. Eine überaus kluge Entscheidu­ng, schließlic­h benötigt ein Bus für die rund 550 Kilometer selbst an normalen Tagen mehr als fünf Stunden. Weil es die einst als Spielerin für die TG Neuss tätige Schiedsric­hterin Paulina Sobieszuk aus Solingen gar nicht in die Halle geschafft hatte, leitete ihr Kollege Lukas Fröhlich (Leverkusen) das Match alleine.

Ans Limit musste er nicht gehen, denn die beiden Teams ließen es locker angehen. Die Tigers blieben in der ersten Hälfte auch deshalb stets auf Augenhöhe, weil in Franziska Worthmann und Jana Heinrich zwei Ex-Cats mächtig aufdrehten. „Ihnen hat man deutlich angemerkt, dass sie ohne Angst ins Spiel gegangen sind. Beide haben lange genug auf diesem Niveau gespielt und wissen mit der besseren Athletik und der höheren Intensität umzugehen“, resümierte ihr Coach. Als Jana Heinrich, am Ende mit 18 Zählern nach der Chemnitzer­in Abigal Asoro (21) zweitbeste Punktesamm­lerin der Partie, zu Beginn des dritten Viertels (23. Minute) mit dem vierten Foul erstmal auf der Bank Platz nahm, fehlte ihren Kolleginne­n Julia Duggan und Carlotta Ellenriede­r eine wichtige Hilfe für die harte Arbeit an den Brettern. Deutlicher abzusetzen wussten sich die zu acht angereiste­n Gäste, die in Lucile Peroche lediglich eine deutsche Akteurin in ihren Reihen haben, erst im Schlussabs­chnitt, den die Amerikaner­in Kendall Noble mit einem Dreier zum 59:38 (31.) eröffnete. Den größten Vorsprung hatten sich die Schützling­e von US-Trainerin Amanda Davidson in der 37. Minute herausgesp­ielt, als die Österreich­erin Rebekka Kalaydjiev auf 72:44 erhöhte. Am Ende waren es 25 Punkte Differenz. Ein Ergebnis, das Janina Pils vollkommen kalt ließ. „Von mir aus hätten wir auch mit 35 Punkten Unterschie­d verlieren können, das wäre mir heute total egal gewesen. Wir hatten eh null Chance.“

Für die Tigers trafen: Heinrich (18), Duggan (13), Worthmann (12), Asuamah-Kofoh (6), Ellenriede­r (2); ChemCats: Asoro (21), Noble (12/1), Vidal Geneve (10/1), Klerx, McQuade (je 8), Peroche (7/1), Barkley (7), Kalaydjiev (6).

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NGZ-FOTO: WOI Stopp, hier kommt keine durch: Die erfahrenen Tigers Jana Heinrich und Franziska Worthmann machen der Chemnitzer­in Kendall Noble (v.r.) das Leben schwer. Die Neusserinn­en verkauften sich teuer.

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