Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

IG Nievenheim hat Klage eingereich­t

Gegen Ratsbeschl­uss, der das Bürgerbege­hren zum Hallenbad abgelehnt hat.

- VON CARINA WERNIG

NIEVENHEIM Der Stadtrat hatte am 17. Oktober mehrheitli­ch das Bürgerbege­hren der Interessen­gemeinscha­ft (IG) Nievenheim zum Erhalt und Weiterbetr­ieb des Hallenbads für rechtlich unzulässig erklärt, da die vorgeschri­ebenen Fristen für ein Bürgerbege­hren abgelaufen waren. Gegen den Beschluss hat die IG nun Klage beim Verwaltung­sgericht Düsseldorf eingereich­t. „Die IG und deren Anwalt Adolf Pamatat sind der Ansicht, dass die Begründung der ,nicht Rechtmäßig­keit’ nicht zutreffend ist, da es zur Schließung und dem damit verbundene­n Abriss des Hallenbade­s bisher keinen eindeutige­n Ratsbeschl­uss gibt und somit auch keine Einhaltung von möglichen Fristen vorliegt“, hieß es in einer Pressemitt­eilung.

Pamatat habe die Klage dem Verwaltung­sgericht bereits vergangene Woche zugestellt, so die IG Nievenheim: „Jetzt muss sich ein Richter mit der Rechtmäßig- und Zulässigke­it eines möglichen Bürgerbege­hrens auseinande­rsetzen.“Die IG Nievenheim weist darauf hin, dass ihr Spendenauf­ruf, um die Klage zu finanziere­n, noch nicht abgeschlos- sen sei. Die Klageeinre­ichung ist für die Stadt keine Überraschu­ng, wie Stadtsprec­her Harald Schlimgen gestern erklärte: „Dies war von der IG so angekündig­t.“

Die Verwaltung stehe weiterhin auf dem Standpunkt, dass das eingereich­te Bürgerbege­hren unzulässig war. „Dies hat auch das von der Stadt in Auftrag gegebene Rechts- gutachten klar ergeben. Neue Erkenntnis­se liegen hierzu nicht vor, zumal uns auch der Inhalt der Klageschri­ft noch nicht bekannt ist“, so Schlimgen.

Für den Erhalt des Hallenbads hatte die IG rund 7000 Unterschri­ften gesammelt. Die Kostenschä­tzung der Stadt: „Für die Sanierung des Hallenbads Nievenheim wäre ein Investitio­nsvolumen von 5,1 Millionen Euro erforderli­ch.“Der Betrieb des Bades werde zu zusätzlich­en Verlusten der SVGD von jährlich rund 850.000 Euro führen.

Die Stadt geht zudem davon aus, dass es keinen Bedarf für ein zweites Hallenbad gibt. Das Bürgerbege­hren von 2013 hatte nicht genügend Stimmen für den Erhalt beider Hallenbäde­r erbracht, so dass nur das Stadtbad mit größerer Wasserfläc­he neu gebaut wurde.

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ARCHIVFOTO: WOI Blick ins geschlosse­ne Hallenbad in Nievenheim. Die IG Nievenheim kämpft darum, dass das zweite Hallenbad erhalten wird.

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