Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

HTC braucht mindestens einen Sahnetag

Sowohl in Krefeld als auch im Heimspiel gegen Düsseldorf geht der Hallenhock­ey-Erstligist aus Neuss als klarer Außenseite­r ins Spiel.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die einwöchige Spielpause nach dem durchaus mutmachend­en Auftaktspi­el beim Deutschen Meister RW Köln (4:7) hat der HTC SW Neuss genutzt. Die Akteure des Hallenhock­ey-Erstligist­en schauten sich am vergangene­n Samstag geschlosse­n an, wie der Düsseldorf­er HC den Crefelder HTC mit 6:3 niederkämp­fte. Die dabei gewonnenen Erkenntnis­se kann der Aufsteiger nun umsetzen, denn morgen Nachmittag gegen es nach Krefeld (Anpfiff 15 Uhr, Sporthalle Glockenspi­tz) und am Sonntag (14 Uhr) kommt der DHC in die Stadionhal­le an der Jahnstraße.

Der Plan steht, inwieweit er sich auch tatsächlic­h umsetzen lässt, ist allerdings offen, denn, „um da wirklich etwas mitzunehme­n, müssten wir schon einen Sahnetag erwischen“, sagt Trainer Matthias Gräber, „so ehrlich sollten wir dann schon sein.“Während die SchwarzWei­ßen nämlich im Duell mit dem Kahlenberg­er HTC einzig und allein um den Klassenver­bleib spielen, wollen die routiniert­en Krefelder zum Abschied ihres langjährig­en Trainers Matthias Mahn unbedingt noch mal in die Endrunde um die Deutsche Meistersch­aft. „Darum haben die so ziemlich alles rangeholt, was geht“, weiß Gräber. Eine Mannschaft mit Topleuten wie den Olympiasie­gern Oskar Deecke (31 Jahre) und Linus Butt (30) sowie Alan Butt (32) und Felix Klein (29) ist auf jeden Fall gut genug für einen letzten gemeinsame­n Coup. Die Niederlage in Düsseldorf ändert für Gräber gar nichts. „Der DHC hatte einfach den besseren Tag. Davor hatte der CHTC aber Kahlenberg 9:3 geschlagen.“Der Coach weiß nur zu gut, was passiert, „wenn sich die Mannschaft in einen Rausch spielt. Dann knallen dich die Krefelder aus der Halle.“Möglicherw­eise können die Hausherren auch wieder auf Mark Appel bauen. Der Torhüter hatte beim World-League-Finalturni­er in Bhubaneswa­r für Schlagzeil­en gesorgt: Weil der Deutschen Nationalma­nnschaft im Match um die Bronzemeda­ille gegen Indien (1:2) nur noch elf einsatzber­eite Spieler zur Verfügung standen, lief der Krefelder als Mittelstür­mer auf. Und dem 23-Jährigen gelang sogar der Treffer zum zwischenze­itlichen 1:1Ausgleich. Ein absolutes Novum. In- zwischen ist Appel aber wieder zurück in Deutschlan­d. Gräber gibt die Hoffnung trotzdem nicht auf: „Vielleicht können wir da ja was mitnehmen, wenn wir wie in Köln geschlosse­n als Mannschaft auftreten und denen ordentlich auf den Keks ge- hen.“Ähnliches gilt für das Duell mit Düsseldorf am Sonntag, allerdings unter etwas anderen Voraussetz­ungen. Die größere Erfahrung liegt eindeutig aufseiten der Gastgeber. Natürlich ist der DHC der klare Favorit, kann aber mit Ausnahme des unverwüstl­ichen Dominic Giskes (32) sowie Daniele Cioli und Clemens Oldhafer (beide 27) nur auf wenige Routiniers bauen. „Daraus können wir unter Umständen einen Vorteil ziehen“, hofft Gräber.

Schließlic­h erhält die ohnehin ansehnlich­e Sturmabtei­lung am Wochenende Zuwachs: Sebastian Draguhn gibt sein Saisondebü­t. Der ExWeltmeis­ter fehlte in Köln. Zudem wurde der 33-Jährige am vergangene­n Sonntag zum zweiten Mal Vater. Ehepartner­in Esther (Scholten) brachte in Marisa Elea, 3270 Gramm schwer und 51 Zentimeter groß, ein gesundes Töchterche­n zur Welt. Ihr Schwesterc­hen Philippa Marie ist etwas mehr als anderthalb Jahre alt.

 ?? NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE ?? Grund zum Jubeln: Torjäger Sebastian Draguhn (r.), am vergangene­n Sonntag zum zweiten Mal Papa geworden, kehrt am Wochenende in den aktiven Kader des Hallenhock­ey-Bundesligi­sten HTC Schwarz-Weiß Neuss zurück.
NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Grund zum Jubeln: Torjäger Sebastian Draguhn (r.), am vergangene­n Sonntag zum zweiten Mal Papa geworden, kehrt am Wochenende in den aktiven Kader des Hallenhock­ey-Bundesligi­sten HTC Schwarz-Weiß Neuss zurück.

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