Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bei „Sternstund­en“die Kälte weglachen

Frostige Temperatur­en machen für viele Besucher den Gang über den Kaarster Weihnachts­markt perfekt. Aber wie halten sich die Händler in ihren Buden warm? Warme Wäsche, dicke Schuhe – und was noch? Die NGZ hat nachgefrag­t.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Gemütlich über den Weihnachts­markt schlendern, am Glühwein nippen, die Waren der Buden bestaunen – und wenn es zu kalt wird, einfach irgendwo aufwärmen. Das können die, die in den Buden auf der anderen Seite der Theke stehen, nicht machen. Sie harren tapfer aus – und trotzen auf vielfältig­e Weise der Kälte. Da gibt es ein paar Geheimreze­pte. Ganz wichtig: Viel lachen! „Das wärmt“, sagt Nicole Thelen, die mit Unterstütz­ung ihrer Mutter Manuela Hunde-Accessoire­s anbietet. „Allerdings nur das Herz, nicht die Füße“, erklärt Manuela Thelen und deshalb tragen beide Frauen zwei Paar Socken in dicken Schuhen und voluminöse Schals. So müssen sie nicht auf die ausgelegte­n Loops und Halstücher für die Vierbeiner zurückgrei­fen. „Wenn es gar nicht mehr geht, nehmen wir Wolldecken“, erläutert Nicole Thelen das letzte Mittel.

„Ganz viel lachen, ganz viel essen und Tee trinken“lautet die Devise von Selay Cakiraglu und Arian Kühn – die jungen Leute haben Peelings und diverse Körperpfle­gemittel im Angebot. Warme Schuhe und gefütterte Jacken komplettie­ren ihren Schutz gegen die unwirtlich­e Witterung. Krippenbau­er Heinrich Wolff hat ein ganz einfaches Rezept: „Einfach warm arbeiten“, erklärt er lakonisch und werkelt weiter am Krippenzub­ehör – in drei Schichten Kleidung plus Schal und Hut. Der Verkaufswa­gen mit Süßigkeite­n bietet Sabine Giersemehl zwar mehr Schutz als eine Bude. Und auch sie setzt auf das Sich-Warm-Arbeiten. „Zusätzlich haben wir aber eine neu eingebaute Bodenheizu­ng und ein Öfchen“, verrät sie. Das Wichtigste: warme Füße zu haben – denn sonst gewinne die Kälte die Oberhand. Deshalb freut sich Sabine Giersenmeh­l über ihre beheizten Einlegesoh­len. „Die hat mir mein Mann vor zwei Jahren geschenkt“, erklärt sie lachend. An einer anderen Bude verkauft Christel Kremer Magnetschm­uck. Auch sie hat ihre Schuhen mit zusätzlich­en Sohlen ausgestatt­et. „Meine Sohlen sind zudem magnetisch – und sie wärmen auch“, erklärt sie. Ansonsten sind Kaffee und gelegentli­che Spaziergän­ge vor der Hütte ihre Favoriten zur Kälte-Bekämpfung. Denn leider sei die Hütte nicht beheizbar, bedauert sie. Am besten haben es diejenigen, die warme Speisen oder Getränke anbieten und somit über „natürliche“Wärmequell­en verfügen. „Wir trinken ab und zu unseren alkoholfre­ien Früchtepun­sch“, sagt Jana Hoff von Online-Supermarkt Sprinter schmunzeln­d. Sich viel zu bewegen helfe auch. Zusätzlich hat sie sich in zwei Hosen und drei Jacken gehüllt – respektive sich damit verhüllt. Zwei Paar Socken, Mütze, Schal und Handschuhe sind für sie unverzicht­bar. Susanne Wittler genießt die ausstrahle­nde Wärme der zwei großen Platten, auf denen sie ihre Crêpes backt. „Außerdem trinke ich viel Kaffee“, erzählt sie. Auch Anke Glasow hat es etwas leichter, sich warm zu halten. Denn ihr großer Holzkohleg­rill, auf dem Bratwürstc­hen, Krakauer und Steaks brutzeln, verbreitet sowohl Wohlgerüch­e wie angenehme Wärme. „Mit bis zu fünf Schichten bin ich zusätzlich schön warm angezogen“, sagt sie.

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NGZ-FOTO: ATI Dick eingemumme­lt mit einem heißen Getränk an den gemütliche­n Buden vorbeischl­endern. Das gehört für die Besucher des Weihnachts­marktes dazu.

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