Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gymnasium und Gesamtschule sollen in der Oberstufe kooperieren
JÜCHEN (gt) Die neue Gesamtschule Jüchen will zum Schuljahr 2018/19 mit ihrer Oberstufe beginnen. Gleichzeitig wird das benachbarte Gymnasium zum Abitur nach der neunten Klasse zurückkehren, so dass dann beide weiterführende Schulen in Jüchen das G9er-Abitur ermöglichen werden. Für die Oberstufe ist zwar seit Gründung der Gesamtschule Jüchen immer von einer Kooperation gesprochen worden. Die Vorbereitung und Realisierung scheinen aber jetzt auf unerwartet große Widerstände und Probleme zu stoßen: Das wurde auch in den Fraktionsbeiträgen am Donnerstagabend bei der Haushaltsverabschiedung im Gemeinderat deutlich. Thomas Dederichs (Die Grünen) forderte sogar: „Unsere weiterfüh- renden Schulen müssen zwangsweise kooperieren.“FWG-Vorsitzender Gerolf Hommel meinte: „Die Schulen haben den seltenen Vorteil, Tür auf Tür zu liegen.“Es habe Gespräche der Fraktionen mit den Schulen gegeben und es stünden noch Gespräche bevor, „die wir abwarten müssen“. Insofern sehe sich sich seine Fraktion noch nicht in der Lage, abschließende Äußerungen zu tätigen. „Wir halten aber notfalls keine Kooperation für besser, als eine erzwungene, die zum Scheitern verurteilt wäre“, umriss er die FWG-Position.
FDP-Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen sprach sich ebenfalls für eine Kooperation zwischen Gymnasium und Gesamtschule aus. Für die CDU-Fraktion forderte Ralf Cremers „Gespräche auf Augenhöhe“, die die Schulleiterinnen von Gymnasium und Gesamtschule führen sollten. SPD-Fraktionschef Holger Witting sagte: „Die Gesamtschule Jüchen ist eine Schule des gemeinsamen Lernens. Das Gymnasium Jüchen ist eine Schulform des gegliederten Schulsystems. Bei etwa 200 schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen pro Jahrgang haben beide Schulen ihre Berechtigung.“Er forderte: „Dies sollten wir uns aber durch eine übertriebene Konkurrenz zwischen den beiden Schulen nicht kaputt machen lassen. Wir müssen jetzt gemeinsam mit den Schulleitungen, Schülern und der Elternschaft alles daran setzen, dass die Kooperation der beiden Schulen gelingt.“