Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dieb überfällt Bastellade­n zum zweiten Mal

Die Verkäuferi­n erkannte den Mann wieder, der bereits vor vier Wochen den Laden ausgeraubt hatte. Der Fall könnte Teil einer neuen Raubserie sein, nachdem bereits im September ein Serientäte­r die Stadt in Atem gehalten hatte.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Am Tag danach ist alles wie immer: Kunden suchen nach Anhängern für Weihnachts­baumkugeln, stöbern nach Bastelbeda­rf, lassen sich beraten. Die Mitarbeite­rinnen in dem Laden an der Straße „Unter den Hecken“in der Innenstadt sind ruhig und gelassen. Dabei mussten sie am Donnerstag gegen 18.10 Uhr den zweiten Raubüberfa­ll in einem Monat verkraften. „Das war der gleiche Mann wie beim ersten Mal“, ist sich die Mitarbeite­rin sicher, die ihren Namen nicht nennen nennen möchte. „Ich hatte keine Angst“, sagt sie, „es ist alles genauso abgelaufen wie beim ersten Mal.“Nachdem sie und ihre Kollegin sofort die Polizei verständig­t hatten, suchte diese mit „starken Kräften“, so Pressespre­cherin Diane Drawe, nach dem Täter und glaubte wenig später, ihn gefasst zu haben.

Ein Irrtum, wie sich herausstel­lte. Dennoch ein Erfolg: Der Mann war beim Anblick eines Streifenwa­gens auf der Lupinenstr­aße geflüchtet und hatte sich in einem Garten an der Malvenstra­ße versteckt. Die Beamten umstellten das Grundstück und konnten den 23-Jährigen festnehmen. Für den Raubüberfa­ll kommt er nach ersten Ermittlung­en offenbar nicht in Frage, der Grund für seine Flucht vor der Polizei sind zwei Haftbefehl­e, die gegen ihn vorliegen und die nun vollstreck­t wer- den können. „Nachdem er die geforderte­n Geldstrafe­n entrichtet hatte, konnte er die Polizeiwac­he wieder verlassen“, so Sprecherin Drawe.

Die Polizei sucht daher weiter nach dem Täter des Überfalls, der als jung, ca 1,70 Meter groß, schlank und dunkel bekleidet beschriebe­n wird. „Er hatte sein Gesicht mit ei- ner Mütze verdeckt“, erzählt die Mitarbeite­rin des „Zauberkörb­chen“. Sie erinnert sich: „Er kam rein, bedrohte uns mit einer Pistole und sagte: ,Ich schieße, ich schieße. Das ist ein Überfall’. Er wollte dann mehr Geld haben und ließ sich auch Münzen geben.“Die Mitarbeite­rin zeigt die Dreckspure­n, die er im Geschäft hinterlass­en hat – „er ist wohl von einem Feld oder einer Wiese gekommen“, nimmt sie an. Der Raub reiht sich in die Serie von bewaffne- ten Überfällen ein, von denen Dormagen derzeit heimgesuch­t wird. Vor vier Wochen bedrohte der Räuber mit einem Brotmesser die Mitarbeite­rinnen des Bastellade­ns. Kurz danach wird die Filiale der Bäckerei Kraus in Rheinfeld von einem 25 bis 30 Jahre alten Mann überfallen, der ebenfalls ein Messer dabei hat. Es folgte ein Überfall auf die Spielhalle Am Kappesberg, die von zwei Vermummten heimgesuch­t wurde. Die drohten mit einem Beil. Wieder war es ein etwa 20 Jahre alter, 1,70 Meter großer Mann, der Ende November eine Bäckerei an der Ubierstraß­e überfiel und mit einem Messer die Angestellt­en bedrohte. In Delrath waren es am 8. Dezember zwei Unbekannte, die einen Penny-Markt an der WilhelmZau­n-Straße überfielen und eine Pistole auf die Kassiereri­n richteten. Beide sollen unter 20 Jahre gewesen sein.

Es sieht nach einer erneuten Serie aus, nachdem im September der „kleine Räuber“(17 Jahre) gefasst wurde, der fünf Überfälle begangen haben soll.

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FOTO: KDS Schon wieder wurde das „Zauberkörb­chen“überfallen.

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