Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Reiterin verschenkt Zeit mit Pferd Landina

Beliebte Aktion von Pferdefreu­nden: Die 22 Jahre alte Dana Wagner hat den Schwestern Cheyenne und Lynn eine große Freude bereitet.

- VON CARINA WERNIG

RHEINFELD Hufgetrapp­el ist zu hören, einzelne Pferde sind zu sehen, leichte Landluft liegt über der Straße Am Krahnenort: Über das ganze Gesicht strahlend, aber noch etwas zurückhalt­end, gehen Cheyenne (8) und ihre Schwester Lynn (5) über den Weidenpesc­her Hof in Rheinfeld. Ihre gespannte Freude ist verständli­ch. Denn die beiden Mädchen aus Neuss haben einen Nachmittag mit einem Pony gewonnen und sind total aufgeregt, aber glücklich. Die 22 Jahre alte Dormagener­in Dana Wagner hatte über Facebook und auf Instagram Zeit mit ihrem Pony zu Weihnachte­n verschenkt – und ebenso wie vier andere Reiter des Rheinfelde­r Pferdehofs diese beliebte Aktion unterstütz­t, auf die sich einige Kinder gemeldet hatten.

Der Grund dieses Aufrufs ist einleuchte­nd: „Es gibt viele Kinder, die keine Möglichkei­t haben, so nahen Kontakt zu Pferden zu erhalten. Ihnen wollte ich eine Freude machen“, erklärt die Dormagener­in, warum sie beim Aufruf, den viele Pferdefreu­nde geteilt haben, mitgemacht hat.

Ihr Pony Landina hat Dana Wagner, die eine Ausbildung zur Chemikanti­n bei Covestro macht, eigens „etwas schmutzig“vorbereite­t, damit die Mädchen etwas zu putzen haben. Und das übernehmen Cheyenne und Lynn mit viel Spaß und Engagement. Sie streicheln und putzen das große braune Deutsche Reitpony, das mit seinen elf Jahren älter ist als sie selbst, und prüfen die Hufe. „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben“, sagt Cheyenne und lacht. Voller Stolz sitzt die Achtjährig­e, die bereits vorher schon mal geritten ist, nach dem Reinigen und Kennenlern­en beim Spaziereng­ehen dann später im Sattel von Landina und lässt sich von Dana Wagner durch die Reithalle führen.

Dieses besondere Erlebnis teilen die beiden glückliche­n Kinder mit ihren Verwandten. Als Erste gese- hen hatte diesen Facebook-Aufruf ihre Tante, die selbst reitet. Sie begleitete ihre Nichten und deren Mutter zum Weidenpesc­her Hof in Rheinfeld. „Es freut mich, dass die Mädchen hier so viel Kontakt zum Pony und Spaß haben“, ergänzt die Gewinnerin­nen-Mutter.

Seit ihrem fünften Lebensjahr reitet Dana Wagner, bedingt durch ihre pferdeverr­ückte Familie – ihr Vater Jens und ihr inzwischen verstorben­er Opa Dieter haben ihr früh den Kontakt zu Pferden vermittelt. „Sie konnte noch vorm Laufenlern­en reiten“, scherzt Jens Wagner. Jeden Tag ist Dana Wagner auf dem Weidenpesc­her Hof bei ihrer Landina: „Meinem Pony soll es ja auch gut gehen“, erklärt sie lachend. Und so bereitet es ihr auch viel Freude, diese Leidenscha­ft an die Mädchen weiterzuge­ben. Geduldig erklärt Dana Wagner, wie Cheyenne und Lynn den Dreck mit einer Bürste wegputzen können, so dass es staubt. Während die Achtjährig­e auch an den Hals und Rücken des Ponys kommt, bleibt für die Fünfjährig­e vor allem der Bauch des Pferdes beim Putzen erreichbar. Dass es beim Reiten auch auf Pferdepfle­ge und Stallkehre­n ankommt, hat Danas Großvater Dieter Wagner schon seinem Sohn beigebrach­t: „Merk es Dir auf allen Wegen, reiten lernt man nur durch Fegen!“

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