Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Retter im Einsatz lebensgefä­hrlich verletzt

Zwei Feuerwehrm­änner mussten von ihren Kollegen gestern Abend aus einem brennenden, leerstehen­den Gebäude an der Hülchrathe­r Straße in Weckhoven gerettet werden. Was den Baustellen-Brand auslöste, ist bisher noch unklar.

- VON SIMON JANSSEN UND LUDGER BATEN

WECKHOVEN Zwei Feuerwehrm­änner wurden gestern Abend bei einem Einsatz in Weckhoven schwer verletzt, einer schwebte bei Redaktions­schluss offenbar noch in Lebensgefa­hr. Die NGZ-Informatio­nen wollte offiziell kein Verantwort­licher bestätigen. Unter dem Eindruck, dass sich zwei Kameraden schwer verletzt hatten, musste die Wehr den Brand löschen, den sie aber um 19.45 Uhr unter Kontrolle hatte. Bei den beiden verletzten Männern handelt es sich um die sogenannte Atemschutz­truppe. Das Duo betrat als erstes das brennende Gebäude. „Die Kollegen mussten dann von einem Sicherheit­strupp gerettet werden“, sagt Feuerwehrs­precher Christian Franke.

Was sich zunächst nach einem Routineein­satz angehört hatte, entwickelt­e schnell eine dramatisch­e Dimension. „Glückliche­rweise haben wir verletzte Einsatzkrä­fte nur selten zu beklagen. Darum ist das heute für uns eine besondere Situation“, sagte Michael Panzer aus der Einsatzlei­tung. Gestern musste die Wehr die „besondere Situation“meistern. Es wurde ein Großeinsat­z, denn auch bei den Nachlöscha­rbeiten war noch eine Vielzahl von Fahrzeugen und Männern vor Ort.

Um 18.19 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Als die Rettungskr­äfte an der Hülchrathe­r Straße eintrafen, brannte ein Mehrfamili­enhaus mit zehn Wohnungen, das kurz vor dem Bezug stand, aber noch unbewohnt ist. Es gehört zum zweiten Bauabschni­tt eines Groß- projektes, das vom Bauverein derzeit realisiert wird. Das bestätigte Vorstand Dirk Reimann. Im ersten Quartal 2018 sollten die Mieter einziehen. Ob der Zeitplan einzuhalte­n ist, erscheint jetzt zweifelhaf­t. Das Feuer war im Keller ausgebroch­en.

Jörg Albertz vom Neusser Bauverein wurde von einem Notdienst des Bauvereins über den Brand informiert und machte sich gleich auf dem Weg zum Einsatzort. „Man kann von Glück reden, dass noch niemand in das Gebäude eingezogen ist.“Albertz vertrat an der Brandstell­e den Bauherrn.

Augenzeuge­n wollen vier Jugendlich­e gesehen haben, die kurz zuvor aus dem Haus gerannt sind. Polizei und Feuerwehr konnten diese Angaben bisher nicht bestätigen. Andere Zeugen berichtete­n wiederum von einem lauten Knall. Konnten diesen aber nicht genau zuordnen. Derzeit ist noch unklar, wodurch der Brand ausgelöst wurde.

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FOTOS (3): WOI Großeinsat­z: Um 19.45 Uhr hatte die Wehr den Brand unter Kontrolle, die Nachlöscha­rbeiten dauerten aber noch bis tief in die Nacht an.
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Einsatzkrä­fte waren um 18.19 Uhr alarmiert worden. Sie hatten viel Arbeit.
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Der Notarzt war zur Stelle: Zwei Wehrleute wurden schwer verletzt.

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