Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Retter im Einsatz lebensgefährlich verletzt
Zwei Feuerwehrmänner mussten von ihren Kollegen gestern Abend aus einem brennenden, leerstehenden Gebäude an der Hülchrather Straße in Weckhoven gerettet werden. Was den Baustellen-Brand auslöste, ist bisher noch unklar.
WECKHOVEN Zwei Feuerwehrmänner wurden gestern Abend bei einem Einsatz in Weckhoven schwer verletzt, einer schwebte bei Redaktionsschluss offenbar noch in Lebensgefahr. Die NGZ-Informationen wollte offiziell kein Verantwortlicher bestätigen. Unter dem Eindruck, dass sich zwei Kameraden schwer verletzt hatten, musste die Wehr den Brand löschen, den sie aber um 19.45 Uhr unter Kontrolle hatte. Bei den beiden verletzten Männern handelt es sich um die sogenannte Atemschutztruppe. Das Duo betrat als erstes das brennende Gebäude. „Die Kollegen mussten dann von einem Sicherheitstrupp gerettet werden“, sagt Feuerwehrsprecher Christian Franke.
Was sich zunächst nach einem Routineeinsatz angehört hatte, entwickelte schnell eine dramatische Dimension. „Glücklicherweise haben wir verletzte Einsatzkräfte nur selten zu beklagen. Darum ist das heute für uns eine besondere Situation“, sagte Michael Panzer aus der Einsatzleitung. Gestern musste die Wehr die „besondere Situation“meistern. Es wurde ein Großeinsatz, denn auch bei den Nachlöscharbeiten war noch eine Vielzahl von Fahrzeugen und Männern vor Ort.
Um 18.19 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Als die Rettungskräfte an der Hülchrather Straße eintrafen, brannte ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen, das kurz vor dem Bezug stand, aber noch unbewohnt ist. Es gehört zum zweiten Bauabschnitt eines Groß- projektes, das vom Bauverein derzeit realisiert wird. Das bestätigte Vorstand Dirk Reimann. Im ersten Quartal 2018 sollten die Mieter einziehen. Ob der Zeitplan einzuhalten ist, erscheint jetzt zweifelhaft. Das Feuer war im Keller ausgebrochen.
Jörg Albertz vom Neusser Bauverein wurde von einem Notdienst des Bauvereins über den Brand informiert und machte sich gleich auf dem Weg zum Einsatzort. „Man kann von Glück reden, dass noch niemand in das Gebäude eingezogen ist.“Albertz vertrat an der Brandstelle den Bauherrn.
Augenzeugen wollen vier Jugendliche gesehen haben, die kurz zuvor aus dem Haus gerannt sind. Polizei und Feuerwehr konnten diese Angaben bisher nicht bestätigen. Andere Zeugen berichteten wiederum von einem lauten Knall. Konnten diesen aber nicht genau zuordnen. Derzeit ist noch unklar, wodurch der Brand ausgelöst wurde.